Notfallmedizin up2date 2022; 17(01): 113-132
DOI: 10.1055/a-1352-8875
Pädiatrische Notfälle

Schädel-Hirn- und Polytrauma – Besonderheiten im Kindes- und Adoleszentenalter

Niklas Franz
,
Ingo Marzi
,
Philipp Störmann

Schwere Mehrfachverletzungen kommen bei Heranwachsenden seltener vor als beim Erwachsenen, stellen jedoch eine große Herausforderung dar. Das Schädel-Hirn-Trauma zählt zu den häufigsten Verletzungen und Todesursachen im Kindesalter und ist vor allem im Rahmen von Mehrfachverletzungen prognosebestimmend. Maßgeblich zur Optimierung von Therapie und Outcome ist in allen Fällen die Kenntnis der anatomisch-physiologischen Besonderheiten bei pädiatrischen Patienten.

Kernaussagen
  • Definition Polytrauma (Berlin-Definition)

    • Injury Severity Score ≥ 18,

    • mindestens 2 Körperregionen betroffen,

    • mindestens 1 physiologisches Problem.

  • Die Ausführungen dieses Beitrages beziehen sich neben dem Polytrauma auf schwere Monoverletzungen sowie schwerverletzte Patienten (ISS ≥ 16).

  • Polytrauma und schwerste Verletzungen bei Kindern sind selten.

  • Verletzungsmuster und Behandlungskonzepte unterscheiden sich signifikant von denen Erwachsener.

  • Kenntnisse der Besonderheiten in Anatomie und Therapieregimes sind für das behandelnde ärztliche und rettungsdienstliche Personal unerlässlich.

  • Im Schockraum sind wichtig:

    • die primäre Sicherung der Vitalfunktion,

    • eine schnelle und vollständige Diagnostik,

    • die Einleitung eines den speziellen Bedürfnissen der jungen Patienten angepasstes Therapiekonzepts.

  • Der Beitrag behandelt anatomisch-physiologische Besonderheiten und therapeutische Maßnahmen in der Versorgung schwerverletzter Kinder geordnet nach ABCDE-Schema und Körperregionen bzw. Organsystemen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
01. März 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany