Pneumologie 2023; 77(03): 173-183
DOI: 10.1055/a-1854-3022
Fort- und Weiterbildung

Hämoptysen

Haemoptysis
Carmen Pizarro
,
Carsten Meyer
,
Joachim Schmidt
,
Dirk Skowasch

Hämoptysen sind definiert durch das Abhusten von Blut aus den unteren Atemwegen. Sie können geringe Blutbeimengungen bis hin zu massiven Blutmengen umfassen. Durch Verlegung des relativ kleinen Tracheobronchiallumens droht Asphyxie. Sie stellen damit ein lebensbedrohliches Symptom in der Pneumologie dar, das der engen Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen bedarf.

Abstract

Haemoptysis describes the expectoration of blood originating from the tracheobronchial tree and lung. Its presentation varies from mild to massive haemoptysis, the latter entailing the risk of asphyxia and thus requiring rapid intervention that spans multiple specialties.

Kernaussagen
  • Hämoptysen beschreiben das Abhusten von Blut aus den unteren Atemwegen. Massive Hämoptysen werden als Hämoptoe bezeichnet.

  • In ca. 50% der Fälle handelt es sich um kryptogene Hämoptysen. Zu den häufigsten identifizierbaren Ursachen von Hämoptysen zählen Atemwegsinfektionen und Malignome.

  • Vaskulär betrachtet stammen Hämoptysen in rund 90% der Fälle aus den Bronchialarterien.

  • Die Diagnostik umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, Labordiagnostik, Thorax-Bildgebung und Bronchoskopie.

  • Die Therapie der Hämoptysen hängt von deren Ursache und Schweregrad ab. Neben der bronchoskopischen Blutstillung zählen Bronchialarterienembolisation und die operative Therapie zu den therapeutischen Optionen.



Publication History

Article published online:
14 March 2023

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