Notfallmedizin up2date 2023; 18(02): 197-214
DOI: 10.1055/a-1890-1871
Pädiatrische Notfälle

Drogennotfälle bei Kindern und Jugendlichen – ein Update

Malte Sebastian Struckmeyer
,
Astrid Katthän
,
Sophie D. Nordmeyer
,
Andreas Schaper

Akute Drogenintoxikationen sind im Rettungsdienst relativ häufig. Oftmals handelt es sich um Alkoholintoxikationen bei Erwachsenen. Eher selten geht es um illegale Drogen bei Kindern und Jugendlichen – Grund genug, diese Thematik einmal näher zu beleuchten und einen Überblick über die gängigen illegalen Drogen aus Sicht des Giftnotrufs zu geben.

Kernaussagen
  • Neue Psychoaktive Stoffe (NPS) werden in den üblichen Drogenscreenings nicht nachgewiesen.

  • Cannabis und Cannabisprodukte können mit hochpotenten synthetischen Cannabinoiden versetzt sein.

  • Kokain und Amphetamine wirken als Stimulanzien sympathomimetisch.

  • Stimulanzien können u. a. schwere Hyperthermien auslösen, die am besten auf physikalische Kühlung ansprechen.

  • Die Kernsymptome einer Opiat-/Opioidvergiftung sind Miosis, Koma und Atemdepression.

  • Das Antidot Naloxon hat eine kürzere Wirkdauer als die meisten Opiate/Opioide, sodass ein Rebound-Effekt nach 1–4 h auftreten kann.

  • Auch (vermeintlich) geringe Mengen von illegalen Drogen können bei kleinen Kindern zu ausgeprägten Symptomen wie Krampfanfällen und Arrhythmien führen.

  • Die Sorge vor behördlichen Ermittlungen verleitet Eltern mitunter zum Bagatellisieren oder Vertuschen des stattgefundenen Vorfalls.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
23. Juni 2023

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