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DOI: 10.1055/a-1899-8740
The price to pay – Komplikation nach subkutaner Implantation eines NFC-Payment-Chips in die Hand: ein Fallbericht
The Price to Pay – Complications after subcutaneous Implantation of a NFC-Payment-Chip to the Hand: A Case ReportDie Radio-frequency-identification (RFID) Technologie wurde zu Ende des Zweiten Weltkrieges zur Differenzierung zwischen Kamerad und Gegner im Luftkrieg entwickelt. Heutzutage findet sie zur Nachverfolgung von Gütern in Lieferketten, zur Registrierung von Tieren oder auch bei der kontaktlosen Zahlung mit Kreditkarten Anwendung. Hierbei kann ein Near-field-Communication-Chip (NFC) als passiver Transponder in Kombination mit einem aktiven Transponder (z. B. Smartphone) Daten per elektromagnetischer Induktion speichern oder zur Verfügung stellen [1].
Eine besondere Anwendung stellt die Implantation solcher NFC-Chips unter die Haut dar, so dass die entsprechenden Daten nicht nur am, sondern im Körper getragen werden können. Kevin Warwick, Professor für Kybernetik an der Reading University (Reading, Vereinigtes Königreich), war der erste, der sich 1998 einen mit Silkon ummantelten Chip in den Oberarm implantieren ließ [2]. Mit Hilfe von Sensoren konnte eine Ortung vorgenommen werden und dadurch wurden bei Betreten eines Raumes auf dem Universitätscampus automatisch Lichter eingeschalten.
Durch die Verfügbarkeit von preiswerten Produkten können implantierbare NFC-Chips mittlerweile in Serie hergestellt und implantiert werden, so bietet das schwedische Start-up-Unternehmen Epicenter seit neuestem digitale Covid-19-Impfpässe auf NFC-Chips zur subkutanen Implantation an [3]. Häufig werden derartige Implantation gegenwärtig im Rahmen einer Body-Modification von nicht medizinischem Fachpersonal vorgenommen. Hierbei handelt es sich um einen Oberbegriff für verschiedene invasive Veränderungen des menschlichen Körpers. Zu den bekannteren Körpermodifikationen zählen: Tätowierungen, Piercings und Brandings.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
25. November 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Smith C. Human microchip implantation. J Technol Manag Innov 2008; 3: 151-160
- 2 BBC. Sci/Tech Technology gets under the skin. Im Internet: http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/158007.stm Stand: 11.03.2022
- 3 Brooks J. Firma implantiert Mitarbeitern Mikrochips. Im Internet: https://www.spiegel.de/karriere/schweden-cyborg-firma-implantiert-mitarbeitern-mikrochips-a-1141826.html Stand: 11.03.2022
- 4 Piesnack S, Frame ME, Oechtering G. et al. Functionality of veterinary identification microchips following low- (0.5 tesla) and high-field (3 tesla) magnetic resonance imaging. Vet Radiol Ultrasound 2013; 54: 618-622 DOI: 10.1111/vru.12057.
- 5 Piesnack S, Oechtering G, Ludewig E. Möglichkeiten zur Reduktion von Suszeptibilitätsartefakten durch Mikrochips bei Untersuchungen im 0,5-Tesla-Magnetresonanztomographen. Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2015; 43: 83-92 DOI: 10.15654/TPK-140663.
- 6 Saito M, Ono S, Kayanuma H. et al. Evaluation of the susceptibility artifacts and tissue injury caused by implanted microchips in dogs on 1.5 T magnetic resonance imaging. J Vet Med Sci 2010; 72: 575-581 DOI: 10.1292/jvms.09-0386.
- 7 Wong SS, Wong SC, Yuen KY. Infections associated with body modification. J Formos Med Assoc 2012; 111: 667-681 DOI: 10.1016/j.jfma.2012.10.016.
- 8 Pittet B, Montandon D, Pittet D. Infection in breast implants. Lancet Infect Dis 2005; 5: 94-106 DOI: 10.1016/S1473-3099(05)01281-8.