Klin Monbl Augenheilkd
DOI: 10.1055/a-2184-9492
Klinische Studie

Intravitreale Injektionen: Nachhaltigkeit durch Reduktion von Klinikabfall

Article in several languages: deutsch | English
1   Oxford Eye Hospital, Oxford University, Oxford, United Kingdom
2   Nuffield Laboratory of Ophthalmology, University of Oxford Nuffield Department of Clinical Neurosciences, Oxford, United Kingdom
3   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
4   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Bonn, Deutschland
,
Maximilian Hammer
5   Universitäts-Augenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
Nicolas Feltgen
6   Augenklinik, Universitätsspital Basel, Schweiz
,
Laurenz Pauleikhoff
3   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
Ariel Yuhan Ong
1   Oxford Eye Hospital, Oxford University, Oxford, United Kingdom
,
Gerd Geerling
7   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Düsseldorf, Deutschland
,
Martin S. Spitzer
3   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
1   Oxford Eye Hospital, Oxford University, Oxford, United Kingdom
2   Nuffield Laboratory of Ophthalmology, University of Oxford Nuffield Department of Clinical Neurosciences, Oxford, United Kingdom
8   Universitäts-Augenklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München (TUM), München, Deutschland
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Hintergrund Intravitreale Injektionen sind eine der häufigsten augenärztlichen Interventionen, mit geschätzt über 1 Mio. jährlichen Eingriffen in Deutschland. Ziel der Arbeit war eine Quantifizierung des Abfalls und des CO2-Fußabdrucks durch die Verwendung von Einmalinjektionssets sowie eine Evaluierung des möglichen Einsparpotenzials.

Material und Methoden Der Abfall und damit einhergehende CO2-Emissionen von standardmäßig verwendeten Einweginjektionssets wurde an operativen Zentren in Deutschland (n = 6) und Großbritannien (n = 2) untersucht. Intravitreale Injektionen mit minimiertem Materialverbrauch wurden evaluiert.

Ergebnisse Das Durchschnittsgewicht der Injektionssets und der hierdurch verursachte Müll betrug 165 g. Die Injektionssets bestanden durchschnittlich zu 145 g (88%) aus Plastik; 2,1 g (1,3%) aus Metall; 4,3 g (2,6%) aus Papier und 12,9 g (7,8%) aus Gaze/Tupfer. Bei 1 Mio. Injektionen entspricht dies 145,2 t Plastik, 2,1 t Metall, 4,3 t Papier und 12,9 t Gaze/Tupfer. Die Herstellung dieser Injektionssets entspricht extrapoliert einem CO2-Äquivalent von 752,6 t, die Verbrennung des entstehenden Mülls einem CO2-Äquivalent von 301,7 t. Mit einem materialsparenden Vorgehen kann der Injektionsset-assoziierte Abfall um 99% reduziert und Injektionen sicher durchgeführt werden.

Schlussfolgerung Die materiellen Ressourcen und die CO2-Emissionen von intravitrealen Injektionen können durch ressourcensparende Injektionen minimiert werden.



Publication History

Received: 27 June 2023

Accepted: 22 September 2023

Article published online:
04 April 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany