Thorac Cardiovasc Surg 1959; 7(2): 140-147
DOI: 10.1055/s-0028-1101368
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Bekämpfung der postoperativen Blutungsgefahr bei Anwendung einer Herz-Lungen-Maschine (Bubble-oxygenator-Prinzip)

H. B. Wulff, I. M. Nilsson, J. Swedberg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei postoperativen Blutungen in Fällen, wo die Herz-Lungen-Maschine bei intracardiellen Eingriffen zur Anwendung kam, beruhen die Blutungen gewöhnlich auf drei Ursachen.

  • Die obligate Anwendung von Heparin während der Perfusion enthält ein offenbares Blutungsrisiko. Dieses Risiko ist jetzt durch die ausreichende Verabfolgung von Protamin zur Neutralisierung kontrollierbar. Gewöhnlich braucht man eine gleich große Dosis Protamin wie die verabreichte Dosis Heparin. Eine genaue Kontrolle während und nach der Operation ist unbedingt erforderlich. In unserem Material haben wir keine Heparinblutung gehabt.

  • Eine leichte Fibrinolyse kommt öfters bei größeren chirurgischen Eingriffen vor. Bei Verwendung der Herz-Lungen-Maschine (Bubble-Oxygenator) war in unserem Material Fibrinolyse die Regel. Eine gleichzeitige Senkung von Fibrinogen, AHG, Faktor V und Thrombocyten konnte nachgewiesen werden. Sämtliche Fälle wurden mit Fibrinogen i. v. behandelt, in solchen Mengen, daß ein vom hämostatischen Gesichtspunkt aus befriedigendes Fibrinogenniveau erhalten wurde. Mit dieser Koagulationskontrolle und Fibrinogentherapie haben wir keine Blutungskomplikationen gehabt. Die Ursachen der Fibrinolyse sind bis jetzt noch unklar.

  • Natürlich spielt bei intracardialen Eingriffen, bei denen die Herz-Lungen-Maschine zur Anwendung kommt, eine peinlich genaue Blutstillung, zur Verhütung von postoperativen Blutungen, eine außerordentlich wichtige Rolle. Dieser Faktor muß auch in diesem Zusammenhang immer wieder betont werden.

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