Dtsch Med Wochenschr 1973; 98(8): 361-364
DOI: 10.1055/s-0028-1106816
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Sonographische Nierendiagnostik

Ultrasonic diagnosis of renal diseaseH. Lutz, G. Rettenmaier
  • Medizinische Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor: Prof. Dr. L. Demling)
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Publication Date:
08 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Beim zweidimensionalen Ultraschallverfahren ermöglicht die hohe Bildfrequenz (16/s) über die reine Tiefenortung hinaus die Beobachtung der Atemverschieblichkeit der Nieren und erlaubt so die gezielte perkutane Nierenpunktion. Wie aus der Untersuchung von über 200 Patienten hervorgeht, sind Nierenparenchym und Pyelon exakt voneinander abgrenzbar. Dadurch kann über die einfache Größenbestimmung hinaus die infolge einer chronischen Parenchymerkrankung verkleinerte Niere an der isolierten Verschmälerung des Parenchyms von der anlagebedingt kleinen Niere und die ödematös vergrößerte Niere bei der akuten Glomerulonephritis von der hypertrophierten Niere unterschieden werden. Erweiterungen des Nierenbeckens sind auf Grund des Fehlens zentraler Reflexe zu erkennen. Zusätzlich ist durch Bestimmung der Parenchymdicke die Unterscheidung zwischen reversibler Stauung und irreversibler Hydronephrose möglich. Nierenbeckensteine sind an der durch sie verursachten Schattenzone zu erkennen. Nierentumoren können direkt nach Größe, Form und Struktur beurteilt und so von Nierenzysten unterschieden werden. Die Ungefährlichkeit und der relativ geringe Aufwand der Sonographie sollten zu einer breiten Anwendung der Methode vor Einsatz aggressiver diagnostischer Verfahren führen.

Summary

Using two-dimensional ultrasound scanning with a high picture frequency (16/s) it is possible to observe respiratory shifts of the kidney in addition to determining its depth and thus perform selective percutaneous renal puncture. Renal parenchyma and pelvis can be exactly demarcated from one another (200 cases). In addition to simple determination of size, a kidney of small size due to chronic parenchymal disease can be distinguished from a congenitally small one by isolated narrowing of the parenchyma, and a kidney enlarged by oedema in acute glomerulonephritis from an hypertrophied one. Widening of the pelvis can be recognized by an absence of the central echo. In addition, the distinction between reversible congestion and irreversible hydronephrosis can be made by determining parenchymal thickness. Stones in the renal pelvis can be diagnosed by their shadow zone. Renal tumours can be judged directly according to their size, shape and structure and can be distinguished from cysts.

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