Rofo 2009; 181(12): 1187-1189
DOI: 10.1055/s-0028-1109631
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MR-urografischer Nachweis eines Urinoms infolge einer iatrogenen Harnleiterverletzung bei Kontraindikationen gegen Röntgenkontrastmittel

R. Schubert
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eingereicht: 15.5.2009

angenommen: 6.7.2009

Publication Date:
12 August 2009 (online)

Einleitung

Isolierte Harnleiterverletzungen bei Erwachsenen werden überwiegend iatrogen verursacht. Nicht rechtzeitig diagnostizierte Urinextravasate können in der Folge eine erhebliche Morbidität verursachen. Mit Harnleiterverletzungen muss insbesondere bei endourologischen Eingriffen, aber auch bei bestimmten chirurgischen oder gynäkologischen Operationen im Becken und Retroperitoneum, gerechnet werden. Die Treffsicherheit des Röntgen-Ausscheidungsurogramms bei Ureterverletzungen ist bekanntlich gering. Die Mehrschicht-CT (MSCT) mit intravenöser Kontrastmittelgabe und Spätaufnahmen während der Exkretionsphase der Nieren (CT-Urogramm: CTU) hat sich zur Standarduntersuchung für die nicht invasive Darstellung des oberen Harntrakts entwickelt. Sie stellt auch zum Nachweis von Urinextravasaten bei traumatischen Läsionen des Harntrakts das Verfahren der Wahl dar. Der Nachweis eines Kontrastmittelaustritts durch Spätaufnahmen ist dabei für die Unterscheidung eines Urinlecks von anderen retroperitonealen Flüssigkeitsansammlungen wie Hämatomen, Exsudaten oder Abszessen unverzichtbar (Titton RL et al., Radiographics 2003; 23:1133).

Über den Einsatz von Magnetresonanzverfahren zum Nachweis von Urinextravasaten existiert bisher lediglich eine über 10 Jahre alte Fallstudie (Marcos HB et al., J Magn Reson Imaging 1998; 8: 989).

Die exkretorische MR-Urografie (MRU) mit gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln hat sich dem konventionellen Ausscheidungsurogramm bei vielen Indikationen am oberen Harntrakt als überlegen erwiesen und ist bei Kontraindikationen gegen jodhaltige Kontrastmittel auch eine wertvolle Alternative zur CTU (Nolte-Ernsting C et al., Fortschr Röntgenstr 2003; 175: 211). Ihr Einsatz zum Nachweis eines Urinlecks infolge einer Harnleiterverletzung liegt daher sehr nahe. Der folgende Fallbericht illustriert erstmals die diagnostische Wertigkeit der MRU bei einer Harnleiterperforation

Dr. Roberto Schubert

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