Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(2): 83-86
DOI: 10.1055/s-0028-1117796
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Halssympathikusausschaltung in der Epilepsiebehandlung

W. Köhler, E. Langer
  • Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (Direktor: Dr. M. Leusser)
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wurde über die Möglichkeiten der HSA im Rahmen der Epilepsiebehandlung gesprochen. Als Ergebnisse konnten folgende praktische Anwendungsmöglichkeiten festgestellt werden:

1. Bei genuiner Epilepsie mit gehäuften Anfällen (Status epilepticus), die medikamentös nur schwer oder gar nicht beeinflußbar sind, Anwendung der HSA zur Unterbrechung des bedrohlichen Zustandes.

2. Günstige Beeinflußbarkeit von Rindenkrampfanfällen des Jackson-Types.

3. In Fällen, in denen Kopfschmerzen und subjektives Anfallsgefühl das Herannahen epileptischer Krampfanfälle regelmäßig anzeigte, konnten wir durch HSA den Krampfanfall abfangen, wobei schlagartig subjektive Erleichterung eintrat.

4. Als spasmolytisches Therapeutikum ist die HSA ein souveränes Mittel; eine maximale Dosierung von 12 bis 15 Anwendungen innerhalb von 2 Monaten wird ohne Beschwerden vertragen.

5. Von der Daueranwendung der HSA ist abzuraten, da bei Überdosierung Nebenwirkungen von seiten des Novocains auftreten können (Übelkeit, Erbrechen, Unruhegefühl).

6. Epileptische Dämmerzustände werden nach unserer Erfahrung durch die HSA nicht beeinflußt.

7. Neben der Epilepsie zeigte sich die HSA bei anderen mit zerebralem Gefäßspasmus einhergehenden Leiden und Schmerzattacken im Kopfgebiet wirksam.

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