Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(4): 129-133
DOI: 10.1055/s-0028-1117809
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Formen der vegetativ-nervösen Disharmonie in ihrer Bedeutung für Entstehung und Heilung der Geschwüre am Magen und Zwölffingerdarm

Siegfried Wagner
  • Nürnberg, Hallerstraße 15
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Geschwürsbildung am Magen und Zwölffingerdarm stellt keine einheitliche Krankheit dar, sondern sie ist das morphologische Substrat von somatischen und psychischen Störungen verschiedenster Art.

2. Eine Hauptgruppe von Ulzera verdankt ihre Entstehung Fehlleistungen und organischen Schädigungen des vegetativen Nervensystems, deren funktionelle Folgen am gastralen System erläutert werden.

3. Die Ergebnisse aus experimenteller Geschwürserzeugung durch Störung des vegetativ-nervösen Gleichgewichtes am Magen sowie aus Ulkusheilungen nach Wiederherstellung von vegetativ-nervösen Gleichgewichtsstörungen gestatten folgende Formen von ulzerogener Disharmonie des vegetativen Nervensystems zu unterscheiden:

  • Die Relative Vagotonie bei primärer Insuffizienz des Adrenalsystems.

  • Die Absolute Vagotonie.

  • Die Amphotonie, speziell in Form der „Dissoziierten Hyperamphotonie”.

  • Die Absolute Sympatikotonie.

  • Die Relative Sympathikotonie bei primärer Insuffizienz des cholinergischen Systems.

4. Die Differentialdiagnose der einzelnen Formen der vegetativ-nervösen Gleichgewichtsstörungen wird erörtert und eine gezielte pharmakologische Therapie der auf dem Boden dieser Störungen entstandenen Ulzera angegeben.

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