Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(8): 252-254
DOI: 10.1055/s-0028-1117840
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der intravenöse Hippursäuretest als Leberfunktionsprobe

Georg Peters, Nejat A. Harmanci
  • II. Medizinischen Klinik der Universität Istanbul (Direktor: Prof. Dr. E. Frank)
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Publication Date:
13 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei Aufstellung strenger Kriterien der klinischen Anwendbarkeit der Leberfunktionsproben zeigt sich, daß der i.v. Hippursäuretest, dessen Technik genau beschrieben wird, zu empfindlich ist, um die Differentialdiagnose zwischen Parenchymikterus und Okklusionsikterus sicherzustellen, die Irreversibilität der Leberschädigung bei Okklusionsikterus anzuzeigen, sekundäre Leberbeteiligung bei Baucherkrankungen von primärer Leberkrankheit zu unterscheiden, und zu wenig empfindlich ist, um leichteste Leberschädigungen zu erfassen, dagegen im Verlauf von Hepatitiden prognostische Aufschlüsse geben kann.

Die Einführung des Hippursäuretestes in die klinische Praxis rechtfertigt sich durch seine technische Simplizität. Er ergänzt nützlich das aus mehreren Leberfunktionsproben bestehende „Leberfunktionsbild”, in dem er an Empfindlichkeit dem Cephalin-Cholesterin-Test und der Urobilinogenurie nachsteht, während er etwas „empfindlicher” als der perorale Hippursäuretest und viel empfindlicher als die Galaktoseprobe und die Lävulose-Probe ist.

Der i.v. Hippursäuretest eignet sich gut zur Feststellung der funktionellen Nierenkapazität. Sein Ausfall unterrichtet in erster Linie über den Zustand des Filtrationsapparates (Glomeruli).

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