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DOI: 10.1055/s-0028-1124127
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Zur Kenntnis des Wirbelhämangioms und seiner prognostischen Bedeutung
Publication History
Publication Date:
03 June 2009 (online)
Zusammenfassung
Das Wirbelhämangiom (W.H.) kommt nach anatomischen Reihenuntersuchungen in kleineren Formen auffällig häufig vor, röntgenologisch werden dagegen nur gelegentlich W.H. gefunden, und sie stellen meistens Nebenbefunde dar. In seltenen Fällen entwickeln sich W.H., die ein klinisches Krankheitsbild erzeugen: Infolge einer erheblichen Aufblähung des Wirbelkörpers durch das Hämangiom, infolge Durchwucherns der Geschwulst durch die hintere Wirbelkörperwand oder durch Zusammenbruch des Wirbels kann eine Kompression des Rückenmarks mit den Symptomen einer Querschnittsmyelitis erzeugt werden. Als klinisches Anfangssymptom sind außerdem hexenschußartige Rückenschmerzen zu erwähnen.
Das Röntgenbild des W.H., das eingehend erläutert wurde, ist differentialdiagnostisch gut von anderen Erkrankungen zu unterscheiden. Die prognostisch wichtige Abgrenzung gegen Wirbeltbc., Osteomyelitis oder Osteodystrophia Paget ist daher im allgemeinen gut durchführbar.
Das Wachstum des W.H. geht nach den bisher bekanntgewordenen Beobachtungen in den meisten Fällen nur langsam oder in einzelnen Schüben vor sich, es kann sich sogar auch um praktisch ganz stationäre Veränderungen handeln.
Bei der Begutachtung von W.H.-Trägern ist einerseits die in einem großen Prozentsatz der Fälle weitgehend günstige Prognose des W.H. und anderseits die Schwere der möglichen Komplikationen zu berücksichtigen. Bei der zufälligen Feststellung eines W.H. ist lediglich eine Röntgenkontrolle, aber keine besondere Schonung anzuordnen, sofern keine neurologischen Ausfallserscheinungen nachzuweisen sind.