Rofo 2009; 181(2): 116
DOI: 10.1055/s-0028-1145234
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Kongenitale Diaphragmahernie - Logistische Regression als Prognoseinstrument?

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Publication Date:
28 January 2009 (online)

 

Die Überlebensrate für Neugeborene mit kongenitaler Diaphragmahernie hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Es fehlt jedoch an verlässlichen Parametern und Methoden zur Abschätzung der individuellen Überlebenschance sowie der Wahrscheinlichkeit für eine neonatal erforderliche extrakorporale Membranoxygenation (ECMO). Vor diesem Hintergrund untersuchten K. Büsing et al. die prognostische Relevanz der logistischen Regression. Radiology 2008; 248: 233–239

Die 95 teilnehmenden Frauen waren durchschnittlich 30,9 Jahre alt (Bereich 19–43 Jahre) und zum Zeitpunkt der MRT-Untersuchung im Mittel in der 31. Schwangerschaftswoche (SSW, Bereich 22.–39. Woche). Keine der Schwangerschaften musste abgebrochen werden, und die 95 Neugeborenen mit der Diagnose angeborene Zwerchfellhernie hatten eine Gesamtüberlebensrate von 83 %; ECMO war bei 35 % von ihnen erforderlich.

Es wurden 2 Studiengruppen gebildet: frühe MRT-Untersuchung vor der 30. SSW (n = 38) und späte MRT-Bildgebung nach der 30. Woche (n = 57). In die statistische Auswertung flossen die mittleren fetalen Lungenvoluma der Sektionen aller 3 Bildgebungsebenen ein. Die Mediziner korrelierten mit der logistischen Regression für beide Studiengruppen, einzeln und kombiniert, die fetalen Lungenvolumen mit dem Risiko einer ECMO-Therapie und mit dem Überleben bei Entlassung.

MRT-Untersuchungen nach der 30. Schwangerschaftswoche können helfen, das neonatale Überleben und mögliche ECMO-Behandlungen bei Feten mit kongenitaler Diaphragmahernie zu prognostizieren. Im Bild: sagittale T2-gewichtete SSFSE-Aufnahme (Bild: Huisman TAGM. Radiologieup2date 2008; 8: 71-91).

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