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DOI: 10.1055/s-0029-1189100
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Zur Frage der Arteinheit des Malariaparasiten
Bemerkung zu dem Artikel von Prof. A. Plehn in No. 30 dieser WochenschriftPublication History
Publication Date:
08 August 2009 (online)
Zur Frage der Arteinheit des Malariaparasiten1)
Zusammenfassung
In dem erwähnten Aufsatz vertritt A. Plehn die Ansicht, daßdie verschiedenen Parasitenformen verschiedener Gegenden undKlimate als Variationen einer einziücn Art zu erblicken seien. Ichwill hier auf meinen entgegengesetzten Standpunkt, den ich seitjeher vertreten habe, nicht weiter eingehen, möchte aber eine BemerkungA. Plehns berichtigen. Er sagt: „Auch Ziemann, meinNachfoiger in Kamerun, erwähnt in seiner jüngst erschienenen Bearbeitungder Malaria für das Mensesche Handbuch, daß erinWestafrika ganz ausschließlich den kleinen Parasiten der Tropica gefundenhabe.” Ich habe sowohl in früheren Publikationen, zum Beispiel„Zweiter Bericht über Malaria und Moskitos an der afrikanischenWestküste” (Deutsche medizinische Wochenschrift 1900, No. 47 u.48), als auch in meiner Monographie Cher Malaria in Menses Handbuch derTropenkrankheiten (1906, Leipzig, Joh. Amb. Barth) dasVorhandensein der Tertiana-, der Quartana- und der Perniciosaparasitenin ganz Westafrika hervorgehoben. In Togo fand ich sogar einziemlich häufiges Vorkommen der Quartana. Ich betonte nur, daßdie gewöhnliche Tertiana speziell in Kamerun gegenüber Ostafrikaviel seltener sei. Ich fand dieselbe in Duala früher nur in 1.1 % derFälle, während Robert Koch sie in Ostafrika in ungefähr 10% derMalariaftile feststellte. Neuerdings fand ich Quartana in Buea imKamerungebirge (etwa 1000 m hoch), bei Dualakindern in fast 50%der Fälle. Dagegen habe ich stets die Verschiedenheit der vonmir beschriebenen westafrikanischen Perniciosap arasiten gegenüberden Perniciosaparasiten Italiens und anderer Tropenländer betontnnd kann in der Beziehung nur auf meine schon erwähnte Monographieüber Malaria und Schwarzwasserfieber in Menses Handbuchverweisen.