Rofo 1949; 71(3): 483-486
DOI: 10.1055/s-0029-1231577
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Umbauzonen im Epiphysenbereich bei Arthrosis deformans und seniler Osteoporose

G. H. Schmitt - Worms Oberarzt der Röntgenabteilung
  • Aus dem Stadtkrankenhaus Worms a. Rh.
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Publication Date:
09 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei einer annähernd 70 jährigen Frau werden 1 Jahr nach einer Röntgenbestrahlung des rechten Kniegelenkes wegen Arthrosis deformans bei gleichzeitiger Osteoporose an der Tibia im Bereich der früheren Epiphysenlinie, am Femur im Bereich der früheren Epiphysenlinie und darüber hinaus Umbauvorgänge beobachtet. Durch die Lokalisation unterscheiden sie sich von den Insuffizienserscheinungen, welche sowohl die Überlastungsschäden am normalen Knochen wie die am pathologisch veränderten Knochen (letztere Loosersche Umbauzonen genannt) umfassen. Die beschriebenen Entkalkungszonen haben mit schleichenden Frakturen gemeinsam den abgrenzenden Verdichtungsraum und die periostale Knochenbildung, mit den Entkalkungssäumen bei akuter Knochendystrophie und bei D-Hypervitaminose die Lokalisation im Bereich bzw. in der unmittelbaren Nähe der Epiphysenlinie. Bei den zuletzt genannten Entkalkungsbändern ist jedoch anscheinend eine Periostreaktion nicht bekannt. Außerdem ist bei D-Hypervitaminose ein symmetrischer, bei akuter Knochendystrophie zuweilen ein symmetrischer Befund zu erheben. Ob die Röntgenbestrahlung des osteoporotischen Knochens mit den späteren Umbauvorgängen in Verbindung zu bringen ist, kann nicht entschieden werden, ebensowenig auch, inwieweit eine rachitisch-malazische Osteopathie (Störung im Vitamin- und Mineralstoffwechsel sowie im Hormonhaushalt), inwieweit reflektorische Vorgänge (Störung des Gefäßsystems) mitspielen. Die Häufung der durch Hunger bedingten calcipriven Osteopathie läßt es wahrscheinlich erscheinen, daß auch hier eine solche allerdings atypische Erkrankung vorliegt.

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