Dtsch Med Wochenschr 1986; 111(21): 835-838
DOI: 10.1055/s-0029-1236424
Kommentare

© 1986 by Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Berücksichtigung epidemiologischer Erkenntnisse bei der Therapie des Morbus Crohn

G. E. Feurle
  • Medizinische Universitäts-Poliklinik, Heidelberg
Further Information

Publication History

Publication Date:
30 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Therapieziel bei der Behandlung des Morbus Crohn ist, wie bei anderen kausal nicht beeinflußbaren Krankheiten, die Unterdrückung oder Beseitigung von Symptomen. Man versucht, die Aktivität der Krankheit zu reduzieren oder zu brechen, um Schmerz, Diarrhoe, Anämie usw. zu beseitigen und Allgemein- und Ernährungszustand zu bessern. Durchführbarkeit und Ergebnis solcher Therapie sind in den letzten Jahren mit einer Reihe meist kontrollierter Studien untersucht worden (6, 12, 16, 17, 20, 25–31), ohne deren detaillierte Kenntnis eine Behandlung Crohn-Kranker nicht unternommen werden sollte. Als Verlaufsparameter wurden in diesen Studien sogenannte Aktivitätsindizes benutzt, die in unterschiedlichem Ausmaß Symptome, Laboratoriumsbefunde und das Körpergewicht berücksichtigen. Selbstverständlich sind derartige Indizes bei kontrollierten Therapiestudien unerläßlich. Bei der Behandlung der Krankheit in Klinik und Praxis aber muß sich der Blickwinkel darüber hinaus verbreitern. Die Crohnsche Erkrankung äußert sich nicht nur in den genannten Symptomen, sie hat auch eine epidemiologische und soziale Dimension.

    >