Rofo 2009; 181(12): 1117
DOI: 10.1055/s-0029-1242003
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Migräne mit Aura - Infarktähnliche Kleinhirn-läsionen als Spätfolge

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Publication Date:
27 November 2009 (online)

 

Jüngsten Untersuchungen zufolge ist eine Migräne mit Aura mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall, insbesondere Kleinhirninfarkte, für koronare Herzkrankheit und für stumme infarktähnliche Hirnläsionen in der MRT assoziiert. Diese Erkenntnisse werden nun durch die aktuellen Ergebnisse einer isländischen MRT-Studie untermauert. JAMA 2009; 301: 2563-2570

Ziel der bevölkerungsbasierten Kohortenstudie war es herauszufinden, ob Personen, die in mittleren Lebensjahren unter Migräne - insbesondere unter Attacken mit Aura - litten, im höheren Alter häufiger infarktähnliche Hirnläsionen in der MRT aufweisen. Scher et al. werteten dazu die Daten von 4689 Teilnehmern (Geburtsjahrgang 1907-1935) der AGESRS-Studie (AGESRS = Age Gene/Environment Susceptibility-Reykjavik Study) aus. Diese war1967 mit dem Ziel initiiert worden, die Erforschung von kardiovaskulären Erkrankungen voranzutreiben.

Die Teilnehmer, die im mittleren Alter von durchschnittlich 51 Jahren u.a. auch zu Migränesymptomen befragt worden waren, wurden in 4 Gruppen eingeteilt (kein Kopfschmerz, nicht migränöser Kopfschmerz, Migräne ohne bzw. mit Aura). Mehr als 26 Jahre später (2002-2006) wurden MRT-Untersuchungen des Gehirns durchgeführt. Deren Befunde verknüpften die Autoren mit den früheren Kopfschmerzangaben. Primäres Studienziel war der MRT-Nachweis von infarktähnlichen Läsionen (gesamtes Hirn, kortikal, subkortikal, zerebellär).

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