Rofo 2009; 181(12): 1123
DOI: 10.1055/s-0029-1243398
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Pädiatrische CT-Bildgebung - Effektive Dosisreduktion mit kombiniertem Untersuchungsprotokoll

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Publication Date:
27 November 2009 (online)

 

Mit der steigenden Zahl von CT-Untersuchungen wird auch das Thema strahlendosisbedingter Risiken immer wichtiger, besonders für Kinder. Es sind bereits verschiedene Strategien zur Dosisreduktion mit Röntgenstrom- und Spannungsmodulation entsprechend der Anatomie bzw. des Körpergewichts entwickelt worden. Mit ihrem nun publizierten Ansatz für pädiatrische Untersuchungsprotokolle kombinieren Singh et al. Körpergewicht, Indikation, vorangegangene Untersuchungen und automatische Expositionskontrolle. Radiology 2009; 252: 200-208

Die Autoren untersuchten Kinder im Alter von durchschnittlich 12,6 Jahren (245 Jungen, 193 Mädchen). Insgesamt sind 328 Thorax- und 364 Abdomen-Computertomogramme erstellt worden. Damit sich das Untersuchungspersonal an das erhöhte Bildrauschen gewöhnen konnte, ist die Strahlendosis in 3 Phasen reduziert worden. In jeder Phase protokollierten die Mediziner Art der Indikationen und Zahl vorangegangener Untersuchungen in einem 6-stufigen Farbsystem. Für jede dieser Farbkategorien trugen sie das Körpergewicht der Patienten ein. Die Wahl der Rauschindizes für die automatische Expositionskontrolle basierte auf Erfahrungen mit unterschiedlich schweren bzw. großen Erwachsenen. Zusätzlich zu den Patientenparametern und den Farb- und Gewichtskategorien sind der CT-Dosisindex und das Dosislängenprodukt aufgezeichnet worden.

Das neue CT-Untersuchungsprotokoll ist von den Anwendern häufiger nicht eingehalten worden, wenn die Patienten älter, schwerer und größer waren. In den 3 Strahlenreduktionsphasen steigerte sich die Protokoll-Compliance von anfangs 58,9 % (Thorax) und 65,2 % (Abdomen) auf 88 % (Thorax) und 76,3 % (Abdomen) in Phase 3. Gegenüber den Untersuchungen mit nicht befolgtem Protokoll ist die Strahlendosis um bis zu 89,5 % reduziert worden. Beispielsweise variierte die Dosis bei Patienten über 45 kg Körpergewicht zwischen 6 und 55 mGy bei nicht befolgtem und zwischen 4 und 18 mGy bei eingehaltenem Protokoll. Die Bildqualität wurde durch das neue Untersuchungsprotokoll nicht beeinträchtigt. In Bezug auf Rauschen, Erkennbarkeit kleiner Strukturen, diagnostische Eignung, subjektiver Bildkontrast und Artefaktbeurteilung waren die Ergebnisse verwertbar oder lagen über dem Durchschnitt.

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