Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11(6): 285
DOI: 10.1055/s-0030-1270191
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Obstipation in der Palliativmedizin – Nicht nur Opioide schuld

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Publication Date:
29 November 2010 (online)

 

Sieben von zehn Patienten, die in eine palliative Einrichtunge kommen, leiden unter Obstipation. Die Gründe sind vielfältig, wie Katherine Clark et al. feststellten. Palliative Medicine 2010: 24: 410-418

In einer retrospektiven Analyse der Daten von 211 Aufnahmen auf eine Palliativstation in Australien untersuchten die Autoren die Faktoren für eine Obstipation bzw. für die Verschreibung von Laxantien als Marker für eine Obstipation. Die univariate Analyse ergab, dass die Verschreibung von 2 oder mehr Laxantien signifikant mit einer Krebsdiagnose, der Morphinäquivalenzdosis von Opioiden, der Art der Krankheitsphase (stabil, instabil, Verschlechterung, finale Phase bis zum Tod), der Dauer dieser Krankheitsphase, dem Ausmaß der anticholinergen Medikation, der Symptomschwere und dem funktionellen Status assoziiert war.

Die multivariate Analyse bestätigt als wesentliche Einflussfaktoren für die Verschreibung eines Laxanz die orale Morphindosierung, die anticholinerge Gesamtlast und die Dauer der Finalphase. Bei Fortschreiten der Krankheitsprogression bis zur Terminalphase und zum Tod reduzierte sich die Laxantienverordnung deutlich. Für die Verschreibung von 2 und mehr Laxantien fanden die Autoren in der multivariaten Analyse entsprechende Assoziationen. Zusätzlich spielte noch die Fähigkeit zur Körperpflege oder Fortbewegung eine Rolle.

Tab. Anticholinerge Medikamente, die zu Beginn der Phasen in der Studie dokumentiert wurden.

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