Rofo 2011; 183(4): 331-332
DOI: 10.1055/s-0031-1274620
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Typ-2-Diabetes – Prognostischer Wert der koronaren CT-Angiografie

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Publication Date:
05 April 2011 (online)

 

Die koronare CT-Angiografie (CCTA) ist eine relativ neue Methode, um nicht invasive Koronarstenosen und sowohl kalzifizierte als auch nicht kalzifizierte Plaques zu erkennen. Die CCTA kann bei bestimmten Fragestellungen die invasive Koronarangiografie ersetzen und gilt als ein prognostisches Mittel zur Vorhersage von kardialen Ereignissen. Inwieweit dies auch bei Diabetikern zutrifft, untersuchten Hadamitzky et al.

Diabetes Care 2010; 33: 1358–1363

Die Studienpopulation umfasste alle Patienten, die im Zeitraum von Dezember 2003 bis Februar 2008 im Herzzentrum München eine CCTA zur Abklärung einer möglichen KHK erhielten.

Patienten mit Angina pectoris, Myokardinfarkt, koronarer Revaskularisation und instabilem Sinusrhythmus waren von der Studie ausgeschlossen. Insgesamt konnten die Daten von 1922 Patienten ausgewertet werden, 140 davon waren Diabetiker. Neben der Bestimmung des Verkalkungsgrades der Herzkranzgefäße („Calcium Score“) und dem höchsten Stenose-Grad wurde im „Atheroslerotic Burden Score“ die Anzahl der Segmente mit nicht stenotischen Plaques oder Stenosen zusammengefasst. Der primäre Endpunkt der Studie war eine Kombination aus Tod, Myokardinfarkt und Krankenhausaufenthalt wegen instabiler Angina pectoris.

In der mittleren Nachbeobachtungszeit von 33 Monaten traten in der Diabetiker-Gruppe 7 Ereignisse auf, was einer jährlichen Ereignisrate von 1,8% entspricht. In der Vergleichsgruppe wurden 24 Ereignisse beobachtet (jährliche Ereignisrate: 0,5%). Als bester Prädiktor für den gewählten Endpunkt hat sich der „Atheroslerotic Burden Score“ herausgestellt. Bei Diabetikern mit < 5 Läsionen lag die jährliche Ereignisrate bei 0,5%, dagegen zeigten Diabetiker mit > 9 Läsionen eine deutlich höhere Ereignisrate (9,6%). Zum Vergleich: Nichtdiabetiker wiesen eine jährliche Ereignisrate von 0,3 bzw. 2,2% auf. Der „Atheroslerotic Burden Score“ verbesserte den prädiktiven Wert, der alle konventionellen Risikofaktoren mit einbezog, und führte zu einer Erhöhung der Likelihood Ratio von 26,2 auf 38,1 (p < 0,001).

Fazit

Durch die Anwendung der koronaren CT-Angiografie kann man unter Diabetikern ohne gesicherte KHK Patienten identifizieren, die ein besonders hohes Risiko für kardiale Ereignisse aufweisen, so die Autoren.

Dr. Ursula Zimmer, Pfinztal

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