Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 7(1): 21
DOI: 10.1055/s-0031-1275482
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Onkologie – Stellungnahme zum Beitrag von H. Hille et al.

U. Krainick-Strobel
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Publikationsdatum:
28. März 2011 (online)

 

Ziel der Autoren des Beitrages "Ist die Dichte des Drüsenparenchyms die Achillesferse des Mammografie-Screenings" (Geburtsh Frauenheilk 2010; 70: 752-754) war eine objektive Darstellung der aktuell verfügbaren Daten über den Benefit der ergänzenden Mammasonografie additiv zum Mammografie-Screening Programm für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Die S-3-Leitlinie-Brustkrebsfrüherkennung in Deutschland (2. Auflage, 2008) gibt die Empfehlung zur ergänzenden Mammasonografie bei Mammografien der Drüsenparenchymdichte ACR® III und IV, aber mit klar formulierter Aussage zur eingeschränkten Evidenz, nämlich dem Evidenzlevel IIIb, Empfehlungsgrad B, d.h. es existieren keine randomisiert kontrollierten Studien für diese Empfehlung, lediglich Beobachtungsstudien.

Die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität ist für das Mammografie-Screening in Deutschland nach den Europäischen Leitlinien (EUREF) flächendeckend für alle Diagnose-Schritte gesichert.

Wir müssen uns folgende Fragen stellen:

Können wir für die Mammasonografie eine der Mammografie entsprechende Qualitätskontrolle sicherstellen? Lässt sich eine objektivierbare Drüsenkörperdichte definieren, ab welcher die ergänzende Mammasonografie im Screening-Kollektiv, also einer Nicht-Risiko-Situation, nachweisbar zu einem verbesserten Überleben führt? Mit welcher Rate an unnötigen, weil benignen Biopsien würde dies erreicht werden können?

Die oben genannten Fragen können noch nicht als beantwortet angesehen werden und bedürfen prospektiv randomisierter Studien.

Korrespondenzautorin:
PD Dr. med. Ute Krainick-Strobel, Tübingen

eMail: info@brustdiagnostik-tue.de

Erstveröffentlichung in Geburtsh Frauenheilk 2010; 70: 1014-1016

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