Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598378
Posterbegehung – Sektion Klinische Pneumologie
Asthma bronchiale – Stephanie Korn/Mainz, Christian Geßner/Leipzig
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kontrolle der erhöhten ex vivo Th1/Th2-Aktivität bei Asthma durch Omalizumab in vitro

G Ulrich-Merzenich
1   Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Bonn
,
LJ Juergens
1   Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Bonn
,
A Shcherbakova
2   Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Bonn; Volga State Technical University, Yoshkar-Ola
,
A Tüschen
1   Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Bonn
,
I Tuleta
3   Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Bonn
,
U Juergens
3   Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Bonn
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 

Einleitung:

Die vermehrte Freisetzung von Th1/Th2 Zytokinen ist bekannt für Asthma. Die Effekte von Omalizumab (OMA) auf Th1/Th2 Zellen wurden bisher nicht untersucht. Ex vivo Untersuchungen können für eine Endotypisierung von Asthma hilfreich und für die klinische Response auf Biologika prädiktiv sein.

Ziel der laufenden Untersuchungen war zunächst die vergleichende Erstellung von ex vivo Zytokinprofilen von Patienten mit Asthma und gesunden Probanden sowie die Untersuchung der Effekte von OMA auf verschiedene Endotypen.

Methode:

CD4+Zellen wurden aus Vollblut von Patienten mit schwerem allergischem Asthma (n = 10) und gesunden Probanden (n = 10) isoliert und ex vivo mit Ionomycin (IO)/PMA stimuliert. Die Freisetzung von IL-4, IL-5, IL-13 und TNF-α wurde nach 20 Stunden im Zellkulturüberstand (105 Zellen) mittels ELISA gemessen. Weiterhin wurden die in vitro Effekte von OMA (25, 50, 75, 100 µg/ml) untersucht.

Ergebnisse:

Unter IO/PMA erhöhten sich die Zytokinfreisetzungen (IL-4, IL-5, IL-13, TNF-α) aus CD4+Zellen bei Patienten (4f, 813f, 271f, 16f) und gesunden Probanden (3f; 8f, 6,8f, 16f) signifikant (p < 0,0001). Bei gesunden Probanden hemmte OMA in CD4+Zellen IL-4 und IL-5 (p < 0,01; p < 0,05). Auf IL-13 und TNF-α zeigte OMA keinen Einfluss. Patientenzellen reagierten individuell unterschiedlich; OMA (25, 75 µg/ml) hemmte die erhöhte IL-4 Freisetzung um max. 40% (p < 0,05). Die IL-5, IL-13 und TNF-α Freisetzungen wurden bei den Patienten nicht signifikant um maximal 16, 12% bzw. 10% gehemmt.

Diskussion:

CD4+Zellen zeigten ex vivo bei Asthma unter Stimulierung einen höheren Anstieg der Zytokinproduktion. Eine IL-5-Hemmung durch OMA konnte zum ersten Mal in CD4+-Zellen von gesunden Probanden gezeigt werden. Unterschiedliche ex vivo Zytokinprofile/-antworten unterstreichen die Heterogenität von Asthma. Zytokinbestimmungen ex vivo könnten die Charakterisierung von Asthma-Endotypen verbessern und Biomarker für die klinische Response werden.