Rofo 2018; 190(S 01): S25
DOI: 10.1055/s-0038-1641311
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verwendung von 3D-Fusionsbildgebung bei der endovaskulären Therapie des Bauchaortenaneurysmas (EVAR) reduziert signifikant die Kontrastmittel- und Strahlendosis

S Anton
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
E Stahlberg
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
M Planert
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
M Horn
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Chirurgie, Lübeck
,
J Barkhausen
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
J Goltz
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Untersuchung der Machbarkeit, Sicherheit und Effektivität der 3D-Fusionsbildgebung (FB) für die Visualisierung der distalen Landezone (DLZ) und Implantation der Prothesenschenkel bei der endovaskulären Behandlung von infra-renalen Aortenaneurysmata (EVAR).

Material und Methoden:

In Gruppe 1 [„OPT“, n = 23 Prothesenschenkel] wurde mithilfe einer Computertomografie-Nachbearbeitungssoftware (SyngoVia®, Siemens Healthcare, Erlangen, Deutschland) optimale C-Bogen-Positionen zur Visualisierung der DLZ berechnet. Diese Positionen wurden während der digitalen Subtraktionsangiografie (DSA) bei der Platzierung der Prothesenschenkel verwendet. In Gruppe 2 [„FUSION“, n = 13 Prothesenschenkel] wurde versucht, die Prothesenschenkel nur durch Verwendung von FB mit 2D-Registrierung (VesselNavigator®, Philips Healthcare, Niederlande) zu implantieren und der Anteil bestimmt, bei dem dies ausschließlich durch Nutzung der FB gelang (Machbarkeit). Zudem wurde die Offenheit der ipsilateralen A. iliaca interna (AII) im Anschluss an die Intervention für beide Gruppen evaluiert (Sicherheit) und die mittlere Kontrastmitteldosis (ml) sowie das Dosisflächenprodukt (mGy*cm2) pro DLZ zwischen beiden Gruppen verglichen (p =< 0,05).

Ergebnisse:

In der FUSION-Gruppe war die Implantation der Prothesenschenkel mithilfe der 3D-Fusionsbildgebung in 10/13 Fällen (76,9%) technisch erfolgreich. In drei Fällen musste eine DSA durchgeführt werden, weil grobe Abweichungen zwischen Drahtverlauf und Fusionsbild vorlagen. Alle AIIs waren am Ende der EVAR-Prozedur offen. Die mittlere Kontrastmitteldosis (2,3 ml, p = 0,002) und das Dosisflächenprodukt (6523mGy*cm2, p = 0,001) zur Visualisierung der DLZ waren in der FUSION-Gruppe signifikant niedriger als in der Vergleichsgruppe (OPT: 13,0 ml, 11951mGy*cm2).

Schlussfolgerungen:

Die 3D-Fusionsbildgebung mit 2D-Registrierung kann bei der Mehrzahl der EVAR-Eingriffe angewendet werden, ist sicher und effizient. Sie ermöglicht eine signifikante Reduktion von Kontrastmittel- und Strahlendosis.