Rofo 2018; 190(S 01): S28-S29
DOI: 10.1055/s-0038-1641323
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MR-geführte Intervention mithilfe des optischen Moiré Phase Trackingsystems

B Hensen
1   Medizinische Hochschule Hannover, Radiologie, Hannover
,
F Godenschweger
2   Department Biomedical Magnetic Resonance, Otto von Guericke University Magdeburg, Magdeburg
,
O Speck
2   Department Biomedical Magnetic Resonance, Otto von Guericke University Magdeburg, Magdeburg
,
F Wacker
3   Institute of Diagnostic and Interventional Radiology, Hanover Medical School, Hannover
,
U Kägebein
2   Department Biomedical Magnetic Resonance, Otto von Guericke University Magdeburg, Magdeburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Die Magnetresonanztomografie (MRT) scheint aufgrund ihres Weichteilkontrast, der freien Ebenenwahl und ihrer Möglichkeit der Akquisition von z.B. Temperatur das ideale Verfahren zur Durchführung von minimal-invasive Therapien zu sein. Bislang konnte sich die interventionelle MRT jedoch nicht behaupten. Ein Grund besteht in der manuellen Planung und Anpassung der Bildebenen, was den Prozess beschwerlich gestaltet. In dieser Arbeit präsentieren wir eine Navigationsunterstützung mithilfe des optischen Moiré Phase Tracking (MPT) für eine interaktive und präzise Intervention.

Material und Methoden:

Es wurden 4 MPT Marker an das Ende einer Keramiknadel angebracht und kontinuierlich durch die im Inneren des Patiententunnels befindliche MRT kompatible Kamera getrackt. Eine modifizierte Gradientenechosequenz (TE/TR = 3.78 ms/8 ms, 2.08 × 2.08 × 5 mm) richtete zwei senkrecht zueinanderstehenden Bildschichten automatisch entlang der aktuellen Orientierung der kalibrierten Nadel aus. Die MRT Bilder werden zusammen mit einem grafischen Overlay (Nadel, Trajektorie, Ziel) auf dem Innenraummonitor angezeigt. Das System wurde von 4 erfahrenen interventionellen Radiologen und 4 Laien an einem 3T MRT (Skyra, SIEMENS) an einem Phantom mittels insgesamt 80 Punktionen evaluiert. Die Zeit von der Einstichstelle zum Ziel wurde aufgezeichnet. Nutzerfehler, Systemfehler und Gesamtfehler wurden mittels eines hochaufgelösten 3D Datensatzes evaluiert.

Ergebnisse:

Die Zeit von der Einstichstelle zum Ziel betrug 146 s ± 68 s (Experten) und 165 s ± 55 s (Laien). Der Nutzerfehler lag bei 0.90 mm ± 0.39 mm (Experten) bzw. 0.93 mm ± 0.46 mm (Laien). Der Systemfehler betrug 0.55 mm ± 0.27 mm für die Experten und 0.50 mm ± 0.27 mm für die Laien. Der Gesamtfehler war 0.99 mm ± 0.45 mm (Experten) und 1.00 mm ± 0.51 mm (Laien).

Schlussfolgerungen:

In Phantomexperimenten erreichen Experten und Laien ähnliche Ergebnisse, womit die Navigationsunterstützung als einfach und intuitiv bezeichnet werden kann. Das System hat das Potential MR-gestützte Interventionen in Zukunft deutlich zu vereinfachen.