Rofo 2018; 190(S 01): S29
DOI: 10.1055/s-0038-1641324
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Drahtlose Videoübertragung für 1.5T, 3T und 7T MRT Systeme

B Hensen
1   Medizinische Hochschule Hannover, Radiologie, Hannover
,
E Pannicke
2   Institute of Medical Engineering, Otto von Guericke University Magdeburg, Magdeburg
,
U Kägebein
3   Department Biomedical Magnetic Resonance, Otto von Guericke University Magdeburg, Magdeburg
,
M Gutberlet
4   Institute of Diagnostic and Interventional Radiology, Hanover Medical School, Hannover
,
O Speck
3   Department Biomedical Magnetic Resonance, Otto von Guericke University Magdeburg, Magdeburg
,
F Wacker
4   Institute of Diagnostic and Interventional Radiology, Hanover Medical School, Hannover
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

MRT stellt aufgrund des guten Weichteilkontrastes und der Echtzeitfähigkeit eine optimale Modalität für die Unterstützung von minimal-invasiven Operationen dar. Trotzdessen findet die interventionelle MRT bislang nur in wenigen Zentren statt, weil u.a. dringend benötigte Komponenten wie eine adäquate Videoübertragung nicht verfügbar sind. Meistens werden empfindliche und unflexible kabelgebundene Verfahren genutzt. Die Implementierung einer drahtlosen Technologie hingegen stellt eine einfache und preiswerte Alternative dar.

Material und Methoden:

Der Sender des Systems (DVD-Air 60GHz; DVDO, Inc. USA) schickte die MRT-Bilder an einem sich im MRT-Raum befindlichen Empfänger und Projektor (W1070+, BenQ). Zur Untersuchung des Systemeinflusses auf drei verschiedene MRTs unterschiedlicher Feldstärken (1.5T, 3T, 7T; SIEMENS) befand sich der Sender an drei verschiedenen Positionen (1: vor dem Waveguide im Kontrollraum; 2: vor dem RF-Fenster; 3: vor dem Waveguide im MR-Raum). In jeder Position wurde die Übertragungsqualität auf Zuverlässigkeit, Verzögerung und Bild-Qualität und der Einfluss auf das MRT mittels RF-Noise Spektrum und SNR-Messungen untersucht. Zur isolierten Evaluierung des Transmittersystems wurden die Experimente ohne Projektor wiederholt.

Ergebnisse:

Bei allen Feldstärken bestand bei Pos. 1 sowie Pos. 3 anders als bei Pos. 2 eine zuverlässige und stabile Verbindung. Ohne einen Projektor konnten keine Interferenzen oder ein signifikanter SNR Anstieg festgestellt werden. Mit Projektor erhöhte sich das Hintergrundrauschen signifikant, die MR Bildqualität blieb jedoch erhalten.

Schlussfolgerungen:

Es konnte gezeigt werden, dass eine kabellose Bildübertragung in den Untersuchungsraum von MRTs aller Feldstärken ohne Beeinflussung der Bildqualität des MRTs möglich ist. Die Einsatzmöglichkeiten der drahtlosen Videoübertragung sind vielfältig und könnten z.B. im Rahmen von interventionellen MRT-gestützten Eingriffen genutzt werden. Bei zusätzlich abgeschirmtem Projektor oder Monitor wird kein Bildqualitätsverlust erwartet.