Rofo 2018; 190(S 01): S30
DOI: 10.1055/s-0038-1641328
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Perkutane Okklusion von Gallenleckagen mit dem ArtVentive EOS Device – Eine in-vitro Machbarkeitsstudie im Schweine- und Rindermodell

D Kütting
1   Uniklinik Bonn, Radiologie, Bonn
,
C Pieper
1   Uniklinik Bonn, Radiologie, Bonn
,
H Schild
1   Uniklinik Bonn, Radiologie, Bonn
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Die perkutane Behandlung von postoperativen Gallenleckagen ist eine zunehmend geforderte Intervention, die jedoch technisch anspruchsvoll und meist auf kleinere Leckagen beschränkt ist. Das Ziel dieser in-vitro-Studie war es, die okklusiven Eigenschaften des Endoluminal Occlusion Systems (EOS; ArtVentive Medical Group, Inc., Carlsbad, CA/USA) für den Verschluss von Gallengangsleckagen und Insuffizienzen des Ductus cysticus zu untersuchen.

Material und Methoden:

Das verwendete Okklusions-Device – EOS – besteht aus einer ablösbaren, ePTFE überzogenen Nitinolspirale. Mittels EOS-Device wurden in insgesamt 5 explantierten Schweinelebern und 3 explantierten Rinderlebern künstlich erschaffene Galleleckagen okkludiert. Nach Etablierung eines perkutanen transhepatischen Gallengangzugangs in üblicher PTCD Technik und Einwechslung einer 6F Schleuse, wurden über einen 6F Führungskatheter die Galleleckagen mit 5 mm und 8 mm EOS-Devices verschlossen. Mit dem 5 mm Device wurden periphere (n = 3), zentrale (n = 1) und Ductus-cysticus-Leckagen (n = 1) verschlossen, während mit dem 8 mm Device periphere (n = 1), zentrale (n = 1), Hauptgang- (n = 1) und Ductus-cysticus-Leckagen (n = 2) verschlossen wurden.

Ergebnisse:

Alle zentralen Gallenleckagen (3/3) und alle Ductus cysticus Leckagen (3/3) konnten selektiv mit dem EOS-Device embolisiert werden, jeweils mit unmittelbarer Okklusion der Leckage. Periphere Galleleckagen konnten in 3 von 4 Fällen nicht selektiv katheterisiert werden, so dass eine Platzierung des Devices einige Millimeter proximal der Leckage notwendig war.

Schlussfolgerungen:

Das EOS-Device ermöglichte in dieser in-vitro Machbarkeitsstudie die selektive und sofortige Okklusion von Leckagen des Ductus cysticus-, sowie zentraler und größerer peripherer Gallengänge. Kleinere periphere Leckagen konnten mittels EOS jedoch nicht selektiv behandelt werden.