Psychother Psychosom Med Psychol 2018; 68(08): e54
DOI: 10.1055/s-0038-1668018
POSTER
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Lehrinhalte zur Gynäkologischen Psychoneuroendokrinologie für das Medizinische Curriculum: Fallbeschreibung und Hinweise für die Klinik aus dem Heidelberger Curriculum Medicinale

S Schweizer
1   Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Institut für Medizinische Psychologie, Heidelberg, Deutschland
,
F Schütz
2   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
A Sander
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
F Baessler
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
JH Schultz
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
D Roesch-Ely
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
B Ditzen
4   Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin (ZPM), Institut für Medizinische Psychologie, Heidelberg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
06 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Im Rahmen des Projekts „Evidenzbasierte Kommunikation und professionelles Handeln“ der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg wurden mehrere Fallbeispiele konzipiert, die neurobiologisches Grundlagenwissen zu sozialer Interaktion mit konkreten Lehr- und Übungsinhalten der Arzt-Patient-Kommunikation in unterschiedlichen klinischen Anwendungsfächern verknüpfen. Einen solchen Anwendungsbereich stellt das Fach Gynäkologie dar, mit bisher vernachlässigten Lehrinhalten der Gynäkologischen Psychoneuroendokrinologie zu Themen wie

  • Einfluss von Geschlechtshormonen auf Kognition und Emotion

  • Psychische Verarbeitung gynäkologischer Erkrankungen (z.B. Endometriose, Sterilität)

  • Psychische Symptome in Zusammenhang mit hormonellen Transitionsphasen (Premenstrual Dysphoric Disorder, PMDD; Postpartum Depression, PPD; perimenopausal depressive symptoms, PMD).

Material & Methoden:

Im Beitrag wird beispielhaft der Fall einer Patientin, die an einer postpartalen Depression leidet, vorgestellt und aufgezeigt, wie hier didaktisch mithilfe einer Schauspielpatientin im neuen Lehrangebot zur „Gynäkologischen Psychoneuroendokrinologie“ für Heidelberger Medizinstudierende die Verknüpfung neurobiologischen Grundlagenwissens mit sozialer Interaktion umgesetzt wird.

Ergebnisse:

Die Evaluation dieser Vorgehensweise durch die Studierenden im Hinblick auf Wissens- und Kompetenzzuwachs, Praxisrelevanz sowie erfolgreiche Integration psychoneuroendokrinologischen Grundlagenwissens in das eigene kommunikative Handeln werden präsentiert.

Diskussion:

Abschließend wird die Relevanz dieses neuen Lehrangebots in der Gynäkologie sowie die Übertragbarkeit dieses Falls im Hinblick auf andere klinische Lehrinhalte diskutiert.

Schlussfolgerung:

Dieser Beitrag ist ein Plädoyer für die Notwendigkeit dieses neuen Lehrangebots zur Gynäkologischen Psychoneuroendokrinologie im medizinischen Curriculum sowie die didaktische Verknüpfung von neurobiologischem Grundlagenwissen und sozialer Interaktion zwischen Arzt und Patient als ein hochrelevantes, jedoch vernachlässigtes Forschungsfeld, das mit diesem Beitrag ebenfalls in den Fokus gerückt wird.