Psychother Psychosom Med Psychol 2018; 68(08): e59
DOI: 10.1055/s-0038-1668033
POSTER
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kognitive Leistungsfähigkeit nach Brustkrebstherapie

J Kaiser
1   Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Medizinische Psychologie, Frankfurt am Main, Deutschland;
,
M Amiri
1   Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Medizinische Psychologie, Frankfurt am Main, Deutschland;
,
I Rüschel
1   Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Medizinische Psychologie, Frankfurt am Main, Deutschland;
,
H Akbaba
1   Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Medizinische Psychologie, Frankfurt am Main, Deutschland;
,
N Hantke
1   Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Medizinische Psychologie, Frankfurt am Main, Deutschland;
,
B Senf
2   Goethe-Universität Frankfurt, Universitätsklinikum Frankfurt, Universitäres Zentrum für Tumorerkrankungen, Frankfurt am Main, Deutschland
,
C Solbach
3   Goethe-Universität Frankfurt, Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Frankfurt am Main, Deutschland
,
C Bledowski
1   Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Medizinische Psychologie, Frankfurt am Main, Deutschland;
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Publication History

Publication Date:
06 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Krebspatienten nach Chemotherapie klagen häufig über kognitive Beeinträchtigungen vor allem in den Bereichen Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Multitasking oder Entscheidungsfindung. Allerdings waren die subjektiv berichtete und die objektiv gemessene kognitive Leistungsfähigkeit oft nur schwach oder gar nicht korreliert. Auch haben nach strengen Kriterien durchgeführte Übersichtsarbeiten ein uneinheitliches Bild ergeben.

Material & Methoden:

In der vorliegenden Studie wurden Brustkrebspatientinnen unmittelbar vor Therapiebeginn (T1), nach der Therapie (T2) und 1 Jahr nach dem Ende der Therapie (T3) mit einer neuropsychologischen Testbatterie untersucht. Es konnten 22 Patientinnen (Alter: 54,7 ± 10,5 Jahre) und 20 gesunde Kontrollprobandinnen (Alter 49,0 ± 11,2 Jahre) mit vergleichbarer Bildung, Einkommen und verbaler Intelligenz in die Studie aufgenommen werden.

Ergebnisse:

Zum Zeitpunkt T1 unterschieden sich die Gruppen deutlich in ihrem Befinden: Patientinnen hatten erhöhte Angst- und Depressionswerte und eine schlechtere Lebensqualität (alle p < 0,001). Die kognitive Leistungsfähigkeit der Gruppen war dagegen weitgehend vergleichbar; lediglich beim verbalen Gedächtnis zeigten Patientinnen schlechtere Leistungen als Kontrollpersonen (p = 0,009 (unkorrigiert)). Die Daten für den Testzeitpunkt T2, die einen Vergleich zwischen Behandlung mit bzw. ohne Chemotherapie erlauben, werden derzeit ausgewertet.