Z Gastroenterol 2018; 56(08): e283
DOI: 10.1055/s-0038-1668871
Kurzvorträge
Leber und Galle
Leber: Steatose und Steatohepatitis – Freitag, 14. September 2018, 14:00 – 15:28, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Leberfibrose und -zirrhose bei Patienten mit Fettleber sind mit einer verminderten Lebensqualität assoziert: Elastografie-basierte prospektive Studie

L Heintz
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Innere Medizin II, Homburg, Deutschland
,
R Holz
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Innere Medizin II, Homburg, Deutschland
,
F Lammert
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Innere Medizin II, Homburg, Deutschland
,
M Krawczyk
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Innere Medizin II, Homburg, Deutschland
2   Laboratory of Metabolic Liver Diseases, Centre for Preclinical Research, Department of General, Transplant and Liver Surgery, Medical University of Warsaw, Warschau, Polen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) gehört aktuell zu den am meist verbreiteten Leberkrankheiten weltweit. Als nicht-invasives Diagnoseverfahren steht die transiente Elastografie (TE) mit Messung des Controlled Attenuation Parameter (CAP) zur Verfügung. Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob die nicht-invasiv erfasste Steatose und/oder Fibrose mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQoL) bei NAFLD korrelieren.

Methodik:

Die Kohorte bestand aus prospektiv erfassten NAFLD-Patienten der diabetologischen Ambulanz und der Lebersprechstunde unseres universitären Zentrums. Der Fragebogen beinhaltete eine Testbatterie zur HRQoL (SF36, STADI-S, FISD, PHQ9 und RISD). Im Anschluss wurden TE und CAP bestimmt. CAP = 248dB/m wurde als Cut-off für signifikante Steatose (Karlas et al. J Hep 2017), TE ≥9,2kPa bzw. TE ≥13,0 kPa wurden als Grenzwerte für signifikante Fibrose (Caballería et al. Clin Gastroenterol Hepatol 2018) bzw. Zirrhose (Friedrich-Rust et al. Gastroenterology 2010) festgelegt.

Ergebnisse:

Es wurden 110 Patienten erfasst: 57 Frauen, Alter 60 ± 13 Jahre, 85% mit Diabetes. Bei 83% der Diabetiker und 71% der anderen Patienten lag eine Steatose vor. Insgesamt wiesen 22% der Patienten mindestens eine signifikante Fibrose und 15% eine Zirrhose auf. Es zeigten sich signifikante (P < 0,05) Korrelationen zwischen TE und körperlicher Fatigue (FISD), allgemeiner Gesundheitswahrnehmug (SF36-ghp), körperlicher Gesundheit (SF36-ksk) und Angst-/Depressionszustand (STADI-S). Die CAP-Werte korrelierten nicht mit der HRQoL. Ebenso unterschied sich die HRQoL bei Fettleber ohne Fibrose nicht von der HRQoL ohne NAFLD. Signifikante Unterschiede zwischen isolierter NAFL, NAFL mit Fibrose und NAFL mit Zirrhose bestanden bei PHQ9 (P = 0,02), SF36-ksk (P = 0,006), STADI-S (P = 0,03) und STADI-T (allgemeine Neigung zu Angst/Depression, P = 0,02). Bei Vergleich von NAFL ohne Fibrose gegenüber NAFL mit Fibrose oder Zirrhose waren alle Tests signifikant (P < 0,05).

Schlussfolgerung:

Fibrose ist Hauptdeterminante der Lebensqualität bei NAFLD-Patienten. Bereits moderate Fibrose kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Die Elastografie könnte helfen, die Patienten zu identifizieren, bei denen die NALFD das Allgemeinbefinden signifikant beeinträchtigt.