Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678085
Posterbegehung (P08) – Sektion Rehabilitation, Prävention und Tabakkontrolle
Neues aus der Rehabilitation
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich einer kontinuierlichen Sauerstoffgabe versus Demand-Systeme bei COPD-Patienten: Ein systematisches Review mit Meta-Analyse

R Glöckl
1   Schön Klinik Berchtesgadener Land, Zentrum für Prävention, Rehabilitation und Sportmedizin, Technische Universität München (Tum)
,
C Osadnik
2   Department of Physiotherapy, Monash University, Melbourne
,
L Bies
3   Zentrum für Prävention, Rehabilitation und Sportmedizin, Technische Universität München
,
D Leitl
4   Schön Klinik Berchtesgadener Land
,
AR Koczulla
5   Schön Klinik Berchtesgadener Land, Philipps-Universität Marburg, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl)
,
K Kenn
5   Schön Klinik Berchtesgadener Land, Philipps-Universität Marburg, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl)
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Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 

Hintergrund Sauerstoff-Demand-Systeme (DODS, demand oxygen delivery systems), die nur bei der Inspiration einen Sauerstoffbolus abgeben, verlängern die Benutzungsdauer von Flüssigsauerstoffbehältern im Vergleich zu konstantem Sauerstofffluss (CONT, continuous flow). Bislang ist die Evidenz bezüglich der Vergleichbarkeit beider Systeme unklar.

Methoden Vier Datenbanken wurden im Januar 2018 durchsucht. Endpunkte waren die Sauerstoffsättigung (SpO2%) in Ruhe und während körperlicher Belastung, sowie die unter Sauerstofftherapie erbrachte körperliche Leistungsfähigkeit. Falls ausreichende Daten aus Originalarbeiten extrahiert werden konnten, wurden diese in eine Meta-Analyse eingeschlossen.

Ergebnisse Zehn randomisierte Crossover-Studien mit insgesamt 152 COPD-Patienten (FEV1: 27 – 42%) wurden eingeschlossen. Drei Studien konnten in die Meta-Analyse eingeschlossen werden.

Im Mittel zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen DODS und CONT hinsichtlich der SpO2% in Ruhe oder bei körperlicher Belastung (siehe [Abb. 1]). Die mittlere Differenz in der 6-Minuten-Gehteststrecke betrug 3.7 m (95%KI −3,0 bis 10,3; 2 Studien; n = 56). Die meisten Studien waren älter und untersuchten nur kleinere Fallzahlen, sodass die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf die Effekte neuerer Geräte übertragen werden können. Zudem wiesen einige Studien große intra-individuelle Unterschiede bei der SpO2% von vereinzelt bis zu 20 Prozentpunkten auf.

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Zusammenfassung DODS und CONT scheinen bei COPD-Pateinten im Mittel ähnliche Effekte auf die SpO2% und Leistungsfähigkeit zu haben. Aufgrund zum Teil doch großer intra-individueller Unterschiede, welche durch unterschiedliche DODS-Systeme auftreten können, sollte nach wie vor eine individuelle Überprüfung der SpO2% stattfinden, falls die Verwendung eines DODS in Betracht gezogen wird.