Nuklearmedizin 2019; 58(02): 179
DOI: 10.1055/s-0039-1683694
Poster
Dosimetrie und Strahlenbiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Inter-Operator-Variabilität der Aktivitätsbestimmung im Rahmen der Lu-177-PSMA Dosimetrie

F Teske
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
U Bechler
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
A Freund
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
T Scholz
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
T Lincke
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
J Kurth
2   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
,
BJ Krause
2   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
,
O Sabri
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
B Sattler
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Ziel/Aim:

In der klinischen Routine und im Rahmen multizentrischer Studien von Radionuklidtherapien sind i.d.R. verschiedene Personen in die Durchführung der Dosimetrie involviert. Am Beispiel der Lu-177-PSMA-617-Therapie wird der Einfluss unterschiedlicher Operatoren auf die ermittelten Zeit-Aktivitäts-Kurven und damit die berechneten Organdosen untersucht. Es werden Gründe für Inter-Operator-Variabilitäten ermittelt sowie mögliche Maßnahmen zu deren Reduzierung.

Methodik/Methods:

15 Patientendatensätze zweier Universitätskliniken wurden eingeschlossen. Die Bildgebung erfolgte nach DGN-Konsensus zu 4 Messzeitpunkten (MP)(planare WB-Szintigramme: 2h, 24h, 48h sowie 72h bis 250h p.i. 5,3GBq ± 1GBq Lu-177-PSMA-617). Mindestens 3 Operatoren ermittelten unabhängig mit gleicher Software (QDose v.1.1.3) Organaktivitäten. Schwellwerte zur Konturierung und Referenz-MP wurden für 14 ROIs (Nieren, Leber, Tränen- und Speicheldrüsen, Ganzkörper, 4 Tumoren/Metastasen) in einem Protokoll vorgegeben. Daraus ergeben sich pro Organ, Patient und MP 3 Aktivitätswerte, aus denen jeweils der Mittelwert und die mittlere relative Abweichung vom Mittelwert (MD) berechnet wurden. Diese MD wurden statistisch auf Abhängigkeit vom Organ, MP oder Operator untersucht. Die Auswertung wurde mit um Protokollabweichungen korrigierten Aktivitäten wiederholt.

Ergebnisse/Results:

Von 840 ermittelten MD weisen ohne Korrektur etwa 32% eine Größe von > 10% auf, 40% davon bei Nieren und Leber. Die meisten (28%) der MD > 10% traten beim 4. MP auf, vermutlich aufgrund nachlassenden Bildkontrasts. Größere MD entstehen hauptsächlich durch Protokollabweichungen, wie falsch gewählte Referenz-MPs. Außerdem wurden u.a. Metastasen und Organüberlagerungen uneinheitliche berücksichtigt.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Bei kleineren Organen wie den Tränen- oder Speicheldrüsen kann bei striktem Befolgen eines standardisierten Dosimetrieprotokolls eine Inter-Operator-Variabilität von £10% erreicht werden. Diese liegt damit im unteren Bereich der übrigen methodisch bedingten Fehler planarer Dosimetrie.