CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S33
DOI: 10.1055/s-0039-1685777
Abstracts
Lernen am Fall

Metachrone beidseitige periphere Facialisparese

S Candoso Neri de Jesus
1   HNO-Klinik, Universitätsklinikum Marburg, Gießen
,
BA Stuck
2   HNO-Klinik, Universitätsklinikum Marburg, Marburg
,
R Birk
2   HNO-Klinik, Universitätsklinikum Marburg, Marburg
,
R Weiß
2   HNO-Klinik, Universitätsklinikum Marburg, Marburg
,
S Hoch
2   HNO-Klinik, Universitätsklinikum Marburg, Marburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die einseitige periphere Fazialisparese stellt ein häufiges Krankheitsbild dar, dem zumeist eine idiopathische Genese zugrunde liegt. Beidseitige Paresen hingegen sind selten und können bei Persistenz u.U. mit einer erheblichen Reduktion von Lebensqualität verbunden sein. Bei der Vielzahl möglicher Differentialdiagnosen, gibt es in der Literatur nur wenige Fallberichte zu einer beidseitigen Fazialisparese als Erstsymptom eines M. Wegener.

Falldarstellung:

Ein 54-jähriger Patient stellte sich mit einer linksseitigen peripheren Fazialisparese im Rahmen einer therapierefraktären Otitis media vor. Zuvor war bereits eine Mastoidektomie mit Paukenröhrcheneinlage sowie eine Therapie mit Corticosteroiden und Antibiotika erfolgt. Es erfolgte daraufhin eine Revisions-Mastoidektomie. In der histologischen Untersuchung wurde eine unspezifische Entzündung ohne Anhalt für eine Vaskulitis beschrieben. Im weiteren Verlauf entwickelte der Patient jedoch auch auf der rechten Seite eine Fazialisparese im Rahmen einer Otitis media. In der serologischen Untersuchung zeigten sich c-ANCA und Anti-Proteinase-3 positiv. Weiterhin wurde im CT-Thorax eine Perikarditis diagnostiziert. Entsprechend der ARA-Kriterien wurde die Diagnose eines M. Wegener gestellt und eine immunsuppressive Therapie eingeleitet, welche bislang leider zu keiner Verbesserung der Beschwerden geführt hat.

Schlussfolgerungen:

Bei einer peripheren Facialisparese im Rahmen einer therapierefraktären Otitis media sollte das Vorliegen eines M. Wegener in Betracht gezogen und die entsprechende Diagnostik zeitnah eingeleitet werden.



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Publication Date:
12 June 2019 (online)

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