Z Gastroenterol 2019; 57(06): e170
DOI: 10.1055/s-0039-1688853
Presidential Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste Erfahrung mit ESD+ bei einem 3 cm großen Rektumpolypen. Eine Fallkasuistik am Stadtspital Waid, Zürich

M Breidert
1   Stadtspital Waid, Zürich
,
V Tajasev
1   Stadtspital Waid, Zürich
,
R Locher
1   Stadtspital Waid, Zürich
,
M Zellweger
1   Stadtspital Waid, Zürich
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Hintergrund:

Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) ermöglicht die „En-bloc“-Resektion von Präkanzerosen und Frühkarzinomen im Gastrointstinaltrakt. Die ESD im Rektum stellt bei großflächigen Befunden und selbst bei Risikopatienten für eine Operation eine effektive Therapieoption dar. Onkologisch ist die ESD durch die Gewinnung eines „En-bloc“-Resektates und der nicht unerheblichen Zahl von Frühkarzinomen in flächigen Befunden im Rektum ein wesentlicher Fortschritt gegenüber der „Piecemeal“-Resektion.

Methodik:

Fallkasuistik einer Abtragung eines Rektumpolypen von ca. 3 cm Größe (pitt pattern IIIL) mit ESD+ (Greifer über Doppelkanal mit AWC®) bei einer 48-jährigen Patientin in unserer Klinik. Der AWC® (Additional Working Channel) ist ein endoskopisches System zur Bereitstellung eines zusätzlichen Arbeitskanals für flexible Endoskope.

Ergebnisse:

Die Läsion konnte nach einer Interventionsdauer von 70 Min mit gutem Ergebnis abgetragen werden. Histologisch zeigte sich die komplette Abtragung eines Tubulo-villösen Anenoms mit überwiegend low-grade und fokaler high-grade Dysplasie.

Schlussfolgerung:

Die Dissektion von polypoiden Läsionen im Rektum mittels ESD+ ist sicher durchführbar. Die Prozedur kann nach erster Einschätzung durch mehr Übung zeitlich wesentlich beschleunigt werden.