Zentralbl Chir 2019; 144(S 01): S96
DOI: 10.1055/s-0039-1694215
Poster – DACH-Jahrestagung: nummerisch aufsteigend sortiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prädiktion der postoperativen Lungenfunktion: Vergleich planarer Perfusionsszintigrafie und 3D-SPECT/CT

L Titze
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
,
B Passlick
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
,
C Goetz
2   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg
,
C von Nida
2   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg
,
PT Meyer
2   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Freiburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
04 September 2019 (online)

 

Hintergrund und Ziel:

Für die Planung der operativen Therapie von Patienten mit Lungenkarzinom ist die präoperative Bestimmung der postoperativen Lungenfunktion (ppoLF) unabdingbar. Der Goldstandard hierfür ist z.Zt., bei Patienten mit einer grenzwertige Lungenfunktion, die planare Lungenperfusionsszintigrafie. Die seit einiger Zeit etablierte 3D-SPECT/CT Technik ermöglicht zudem eine räumliche Darstellung der einzelnen Lungenabschnitte. Ziel der Arbeit ist der Vergleich der Methoden und die exakte Vorhersage für die postoperative Lungenfunktion (poLF).

Methoden:

Wir untersuchten 120 Patienten in dem Zeitraum 11/2015 – 06/2018, welche eine Perfusionsszintigrafie und eine SPECT/CT der Lunge, im Rahmen der Abklärung der Operabilität bei Lungenkarzinom, erhielten. Für die ppoFL wurden folgende Methoden verglichen: das planare geometrische Mittel, die planare Mende-Methode und die 3D-SPECT/CT-Perfusion und -Volumen Technik. Zudem bestimmten wir die ppoFL mit der Berechnung des prozentualen Anteils der jeweilig resezierten anatomischen Segmente. Für die statistische Auswertung wurden der t-Test und das Bland-Altmann-Diagramm verwendet.

Ergebnisse:

Von 120 Patienten wurden 24 ausgeschlossen, da sie an der Lunge voroperiert waren. Für die verbleibenden 96 Patienten konnten wir zwischen den Methoden keinen signifikanten Unterschied bei der Berechnung des Anteiles an der Perfusion eines Hemithorax erkennen. Für die Berechnung eines einzelnen Lungenlappens ergaben sich jedoch signifikante Unterschiede zwischen allen Messmethoden. 47 Patienten wurden von 120 Patienten wegen des erhöhten postoperativen Risikos und anderen Gründen nicht operiert. Es wurden 9 Segmentektomien, 49 Lobektomien und 15 Pneumonektomien durchgeführt. Alle Methoden zeigten eine hohe Übereinstimmung mit der poLF. In allen Gruppen zeigte die statistische Auswertung, dass die planare Lungenszintigrafie und die Berechnung über die Segmentzählmethode, die tatsächliche poLF geringer berechnen als die 3D-SPECT/CT.

Diskussion:

Alle Methoden zeigen eine hohe Korrelation zur tatsächlichen poLF. Beim Vergleich aller Methoden auf Segmentebene die Berechnung mit der 3D-SPECT/CT die exakteste Vorhersage.