Z Gastroenterol 2019; 57(09): e203-e204
DOI: 10.1055/s-0039-1695153
Dünndarm, Dickdarm, Proktologie
CED-Versorgung: Real World: Freitag, 04. Oktober 2019, 11:00 – 12:36, Studio Terrasse 2.1 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wertigkeit serologischer Vitamin D- und Zink Bestimmungen in der Beurteilung einer klinischen und endoskopischen Remission bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

NC Mechie
1   Universitätsmedizin Göttingen, Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
E Mavropoulou
1   Universitätsmedizin Göttingen, Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
V Ellenrieder
1   Universitätsmedizin Göttingen, Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
A Amanzada
1   Universitätsmedizin Göttingen, Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Die Ursache der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist multifaktoriell und die Pathogenese ist bisher nicht vollständig verstanden. Die Regulation zellulärer und azellulärer Komponenten der Immunabwehr stellt die Grundlage moderner Therapiekonzepte dar. Vitamin D (Vit. D) und Zink (Zn) scheinen eine wichtige Rolle bei immunregulativen Mechanismen sowie bei der Modulation der Enzymaktivität zu spielen.

Ziel:

Ziel dieser Untersuchung war die Bestimmung der klinischen Wertigkeit serologischer Vit. D und Zn-Messungen zur Beurteilung der klinischen und endoskopischen Remission bei CED-Patienten.

Methoden:

Bei 128 Morbus Crohn (MC) und 58 Colitis Ulcerosa (CU) Patienten wurden Serum-Vit. D- und Zn-Spiegel sowie Thrombozytenzahl und CRP-Werte retrospektiv erhoben und mit Parametern der klinischen und endoskopischen Remission korreliert.

Ergebnis:

Insgesamt wurden 186 CED Patienten analysiert. Hiervon waren 87 Patienten männlich und 99 Patienten weiblich. Hiervon waren 92 Patienten in klinischer und 64 in endoskopischer Remission. Bei Patienten mit MC fanden wir eine hohe Korrelation zwischen Serum-Vit. D-Spiegeln (p < 0,001), der Thrombozytenzahl (p < 0,001) und der Höhe des CRP-Wertes (p < 0,001) mit dem Vorliegen einer klinischen und endoskopischen Remission. Der cut-off Wert lag hier bei 21 ng/ml Serum-Vit. D. Bei CU-Patienten waren Serum-Vit. D-Spiegel (p < 0,01), Thrombozytenzahl (p < 0,01) und CRP-Werte (p < 0,001) zwar ebenfalls mit einer klinischen Remission assoziiert, eine signifikante Korrelation der Serum-Vit. D-Spiegel mit einer endoskopischen Remission ließ sich allerdings nicht nachweisen. Serum-Zn-Spiegel waren weder in der MC- noch in der CU-Kohorte mit einer klinischen oder endoskopischen Remission assoziiert.

Schlussfolgerung:

Unsere Ergebnisse postulieren eine klinische Wertigkeit der serologischen Vit. D-Spiegelbestimmung zur Beurteilung der entzündlichen Aktivität bei CED-Patienten.