Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S59
DOI: 10.1055/s-0039-1695967
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Postersitzung – Ausbildung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Simulationsbasiertes Lernspiel in der Ultraschallausbildung am Beispiel der Anästhesiologie

M Teistler
1   Hochschule Flensburg, Fachbereich Information und Kommunikation, Flensburg, Germany
,
S Reinhold
1   Hochschule Flensburg, Fachbereich Information und Kommunikation, Flensburg, Germany
,
M Süncksen
1   Hochschule Flensburg, Fachbereich Information und Kommunikation, Flensburg, Germany
,
U Frohnhoff
2   Christophorus-Kliniken GmbH, Anästhesiologische Klinik, Coesfeld, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 

Fragestellung:

Es wurde die Nützlichkeit eines spielbasierten Ansatzes in der Ultraschallausbildung am Beispiel der Anästhesiologie untersucht.

Material und Methode:

Im Rahmen eines DEGUM-Grundkurses 1 der Sektion Anästhesiologie wurde systematisch ein Ultraschall-Lernspiel eingesetzt, das jeder Teilnehmer unter Anleitung für jeweils 30 Minuten individuell nutzte. Mithilfe eines modifizierten 3D-Gamecontrollers als virtueller Ultraschallsonde sollten unbekannte, künstliche 3D-Volumen mittels 2D-Schnittbildern untersucht und dabei Aufgaben in verschiedenen Kategorien gelöst werden: 1. Erkennen eines geometrischen Körpers mithilfe einer Auswahl von 3D-Darstellungen von vier möglichen Körpern, 2. Erkennen eines geometrischen Körpers mithilfe einer Auswahl von Schnittbildern von vier möglichen Körpern, 3. Erkennen einer anatomischen Region des Arms auf Basis abstrahierter anatomischer 3D-Modelle.

Die 2D-Schnittbilder wurden dabei jeweils zunächst farbig, dann in Graustufen und dann ultraschallartig (mit Grenzflächendarstellung, Rauschen und Schattenartefakten) dargestellt.

Alle 17 Teilnehmer bewerteten die Nützlichkeit des Lernspiels in verschiedenen Kategorien mit den Antwortmöglichkeiten 1 (optimal) bis 5 (schlecht). Zusätzlich wurde um Freitext-Bewertungen des Lernspiels im Vergleich zu bisher absolvierten Hands-On-Workshops gebeten.

Ergebnisse:

Die allgemeine Nützlichkeit für die Ultraschallausbildung wurde mit 2,1 (± 1,2) bewertet, die Steigerung des Raumvorstellungsvermögens mit 1,7 (± 0,7), die Steigerung des Verständnisses für die Handhabung des Schallkopfes mit 2,1 (± 0,9), die Steigerung des Verständnisses für anatomische Zusammenhänge mit 2,6 (± 1,2), die Steigerung des Verständnisses für bildgebende Verfahren mit 2,1 (± 0,9) und die Steigerung der Lernmotivation für Sonografie-Themen mit 2,1 (± 1,1).

Bei den Freitext-Bewertungen wurde mehrheitlich hervorgehoben, dass es sich bei dem Lernspiel um eine sinnvolle Abwechslung mit Mehrwert handle, die typische Inhalte im Ultraschalltraining zwar nicht ersetzen, aber sehr gut ergänzen könne. Kritisch angemerkt wurde, dass die sonografischen Möglichkeiten noch relativ stark eingeschränkt seien.

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Abb. 1: Ultraschall-Lernspiel. Oben: Erkennen eines geometrischen Körpers. Unten: Erkennen einer Armregion

Schlussfolgerung:

Der Einsatz eines simulationsbasierten Lernspiels wird insgesamt als nützliche Ergänzung in der Ultraschallausbildung angesehen, insbesondere zur Steigerung des Raumvorstellungsvermögens. Aufgrund des positiven Feedbacks ist geplant, das Lernspiel weiterzuentwickeln und auch zukünftig in Ultraschallkursen einzusetzen.