Rofo 2020; 192(S 01): S11-S12
DOI: 10.1055/s-0040-1703135
Vortrag (Wissenschaft)
Ganzkörperdiagnostik/Kohortenstudien
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

USPIOs oder DWI zur Tumordiagnostik – welche Bildgebung ist besser?

M Martini
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Marburg
,
U Keber
2   Universitätsklinikum Marburg, Institut für Neuropathologie, Marburg
,
A Mahnken
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Marburg
,
R Mandic
3   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Marburg
,
H Müller
4   Philipps-Universität Marburg, Institut für Medizinische Bioinformatik und Biostatistik, Marburg
,
L Müller
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Marburg
,
P Seyfer
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Marburg
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Zahlreiche Studien haben bereits belegt, dass die USPIO-gewichtete Bildgebung zur Differenzierung zwischen malignen und entzündlichen Läsionen geeignet ist. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob die USPIO-gewichtete Bildgebung der DWI als klinisch etabliertem Standard in dieser Fragestellung überlegen ist.

Material und Methoden Die Studie wurde mit Genehmigung der für den Tierschutz verantwortlichen Behörde an 40 männlichen athymen Nacktmäusen durchgeführt. Es wurden jeweils eine entzündliche und eine maligne Läsion durch Injektion von LPS bzw. HeLa-Zellen in jeweils einen Hinterlauf der Versuchstiere induziert. Die Untersuchungen an einem 7T-Kleintierscanner erfolgten nativ, unmittelbar nach, sowie zwei und 24 Stunden nach Injektion von USPIO. Es wurden SI und CNR in T2*- sowie suszeptibilitätsgewichtete (SWI)-Aufnahmen gemessen und mit der DWI von Tumorgewebe und entzündlicher Läsion verglichen. Die statistische Analyse erfolgte mittels Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test, ROC-Kurven und Venkatraman-Test. Im Anschluss erfolgte die Korrelation von radiologischen Befunden mit histologischen Präparaten, die mit Hämatoxylin-Eosin und Berliner Blau gefärbt wurden sowie immunhistochemisch mit Mac3-Antikörpern auf Makrophagen untersucht wurden.

Ergebnisse Alle untersuchten Techniken waren in der Lage zwischen Tumor und Entzündung zu differenzieren. Zwei und 24 Stunden nach Injektion von USPIO-Kontrastmittel konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen USPIO-gewichteter T2*- und der SWI im Vergleich zur nativen DWI festgestellt werden (p > 0,05).

Schlußfolgerungen USPIO-gewichtete SWI sowie T2*- Bildgebung und DWI zeigen in der Differenzierung zwischen Tumor und Entzündung gleichwertige Ergebnisse. Alle untersuchten Techniken scheinen daher für diese Fragestellung im selben Maße geeignet zu sein.