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DOI: 10.1055/s-0040-1703246
Evaluation der Detektion von Larynx- und Hyoidfrakturen in der forensischen Post-Mortem CT in Korrelation zum Autopsiebefund: der Vorteil einer dedizierten hochauflösenden Kehlkopfspirale
Publication History
Publication Date:
21 April 2020 (online)
Zielsetzung Zur Beurteilung der Erkennungsrate von Kehlkopf- und Zungenbeinfrakturen bei Verdacht auf Strangulation im Vergleich herkömmlicher forensischen Ganzkörper-CT-Bildgebung mit zusätzlichen hochauflösenden Rekonstruktionen aus einer dedizierten zervikalen CT-Spirale.
Material und Methoden Es wurden 20 konsekutive postmortale CT-Untersuchungen (dritte Generation Dual-Source-CT) eingeschlossen. Neben der herkömmlichen Kopf-Halsspirale (CTN) wurde eine zusätzliche hochauflösender Spirale über Zungenbein und Kehlkopf (CTL) durchgeführt. Die Röhrenspannung betrug 120kV bei einem Referenzröhrenstrom von 300mAs (CTN) bzw. 350mAs (CTL). CTN wurde in Standardorientierungen des Halses in axialer, koronarer und sagittaler Schichtung (3mm Schichtdicke, 2mm Schrittweite) rekonstruiert. CTL wurde in anatomisch orientierten Schichten für Larynx und Zungenbein rekonstruiert (1mm Schichtdicke, 1mm Schichtabstand). Die Befunderstellung erfolgte seperat für die Standardrekonstruktionen (CTN) sowie für die isolierte Nachbeurteilung von Larynxstrukturen (CTL). Die makroskopische Korrelation durch Autopsieberichte war für alle Fälle verfügbar. Die Frakturlokalisation wurde binär für alle anatomischen Kehlkopfregionen erfasst.
Ergebnisse Insgesamt wurden 140 anatomische Regionen pro Gruppe verglichen. Die Sensitivität der Frakturerkennung aus CTN betrug 45%, dies wurde bei CTL-Scans signifikant auf 82% (p<0,001) erhöht. Die Spezifität war zwischen den Methoden vergleichbar (CTN: 0,97, CTL: 0,96; p=0,920). Der Youden-Index wurde von 0,43 in CTN auf 0,78 in CTL verbessert (p<0,001).
Schlußfolgerungen Die postmortale CT-Bildgebung unter Verwendung eines dedizierten hochauflösenden Kehlkopfprotokolls zeigt eine angemessene Erkennungsrate von Kehlkopf und Zungenbeinfrakturen, Standardrekonstruktionen aus dem klinischen Kopf-Hals Protokoll sind hierzu jedoch nicht ausreichend. Eine dedizierte hochauflösende CT-Spirale mit anatomisch orientierten Rekonstruktionen von Kehlkopf und Zungenbein sollte zur Befundung erstellt werden.