Rofo 2020; 192(S 01): S51
DOI: 10.1055/s-0040-1703260
Vortrag (Wissenschaft)
Molekulare Bildgebung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss oraler Kontrazeptiva auf die Varianz quantitativer Diffusionsparameter in der Ovarialbildgebung mittels ultra-hohen b-Werten im Verlauf des Menstruationszyklus

S Bickelhautp
1   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Nachwuchsgruppe Medizinische Bildgebung und Radiologie - Krebsprävention, Heidelberg
,
A Mlynarska-Bujny
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie
,
J Pantke
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie
,
T Kuder
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie
,
J Rom
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie
,
H Schlemmer
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie
,
H Kauczor
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie
,
T Mokry
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Evaluation des Einflusses oraler Kontrazeption auf die Varianz quantitativer Kurtosis-Parameter in der Ovarbildgebung mittels diffusionsgewichteter MRT-Bildgebung (DWI) und ultrahohen b-Werten im Verlauf des Menstruationszyklus

Material und Methoden In diese von der Ethikkommission genehmigte, prospektive Probandinnenstudie wurden von 07/2017- 09/2019 n=30 Frauen mit (n=15) und ohne (n=15) orale Kontrazeption eingeschlossen (mittleres Alter 27,9 Jahre; 20,3-45,2 Jahre). Die MRT-Untersuchungen erfolgten an einem 1.5T MRT zu drei verschiedenen Zeitpunkten während des Menstruationszyklus (T1=Tag 1-5; T2=Tag 7-12; T3=Tag 19-24) mit multiplen b-Werten (b=0,50,100,800,1500,2000s/mm2) einer EPI-DWI. Die Ovarien wurden beidseits 3-dimensional segmentiert. Der Kurtosiskoeffizient (Kapp) wurde berechnet. Quantitative Parameter sowie der Variationskoeffizent wurden analysiert und zwischen den Gruppen statistisch verglichen

Ergebnisse In der Gruppe der Probandinnen mit oraler Kontrazeption war der Variationskoeffizient für Kurtosisparameter an T1 und T2 des Menstruationszyklus signifikant erhöht (T1=0,34 [Gruppe mit oraler Kontrazeption] vs. 0,30 [Gruppe ohne orale Kontrazeption], p=0,04; T2=0,36 vs. 0,32, p=0,018), nicht jedoch an T3 (0,29 vs. 0,30; p=0,28). Der absolute Kapp unterschied sich nicht signifikant zwischen den Gruppen an den ersten beiden Zeitpunkten: T1 0,618 [SD 0,05] bei Frauen mit oraler Kontrazeption vs. 0,637 [SD 0,038], p=0,14 bei Frauen ohne orale Kontrazeption, T2 0,60 [SD 0,06] vs. 0,61 [SD 0,06]; jedoch wurden signifikante Unterschiede an T3 festgestellt (0,65 [SD 0,058] vs. 0,59 [SD 0,61], p=0,0012).

Schlußfolgerungen Quantitative Kurtosisparameter der Diffusionsbildgebung mit ultra-hohen b-Werten zeigen signifikant höhere Variationskoeffizenten bei Frauen mit einem natürlichen Menstruationszyklus verglichen mit Frauen unter oraler Kontrazeption während der Follikelphase. Diese Ergebnisse sollten bei der Anwendung quantitativer Kurtosis-DWI in Studien zur Ovarbildgebung beachtet werden.