CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S194-S195
DOI: 10.1055/s-0040-1711753
Poster
Otologie

Experimenteller Vergleich unterschiedlicher Verbandsmaterialien zurPrävention einer Magnetdislokation bei Cochlea-Implantaten

Andreas G. Loth
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
,
M Leinung
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
,
M Kroth
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
,
S Helbig
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
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T Stöver
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
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Kernspintomographische Untersuchungen bei Cochlea-Implantat-Patienten beinhalten das Risiko der Dislokation des Magneten. Als Gegenmaßnahme wird die Anlage eines Druckverbandes empfohlen, der je nach verwendetem Material und Untersucher unterschiedlich sicheren Schutz vor Magnetdislokation bieten kann. Ziel dieser Studie war der Vergleich der Haltekraft zweier etablierter Bandagematerialien in Abhängigkeit von verschiedenen Untersuchern.

Ein Kunstkopf wurde retroaurikulär mit einem Kraftsensor (ME-Messsysteme GmbH, Deutschland) zur Erfassung der Haltekraft des darüber angelegten Wickelverbands versehen. Ein scheckkartenähnliches Gegendruckelement übertrug dabei die Kraft des Wickels auf den Messkopf mit einer Auflagefläche von 0,5 cm2. 10 verschiedene Untersucher legten in je 5 Wiederholungen ein Kohäsivverband (Holthaus Medical) und eine Elastikbinde mit einem visuellen Indikator (Cochlear ltd.) an dem Versuchsstand an.

Mit dem Kohäsivverband in Verbindung mit dem Gegendruckelement wurden mittlere Haltekräfte von 46,6±17,3N erreicht. Die Elastikbinde mit dem visuellen Indikator dagegen erreichte eine durchschnittliche Kraft von 63,3±12,3N. Dies entspricht einer relativen Steigerung von 62±40 %. Dieser Unterschied beider Wickeltechniken war hochsignifikant (p< 0,01). Insgesamt streuten die Ergebnisse des Kohäsivverbands nicht mehr als die der Indikatorbinde (Levene’s Test, p >0,05).

Aus Voruntersuchungen war bekannt, dass mit der Indikatorbinde höhere Wickelkräfte erzielt werden können. Der Indikatormarkierung hat zum Ziel, dass verschiedene Untersucher eine möglichst gleiche Spannkraft erzielen. Diesen Effekt haben wir auf der Basis unserer Daten nicht nachweisen können. Aufgrund der höheren Haltekraft empfehlen wir für einen suffizienten Wickelverband die Indikatorbinde.



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Article published online:
10 June 2020

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