Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e134
DOI: 10.1055/s-0040-1717959
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Pränatal- und Geburtsmedizin III

MEWU – Ein internationales Hebammenaustauschprogramm zwischen Deutschland und Uganda zur Optimierung der geburtshilflichen Versorgung

A Philippeit
1   Medizinische Hochschule Hannover, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
J.-C Schmidt
1   Medizinische Hochschule Hannover, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
C von Kaisenberg
1   Medizinische Hochschule Hannover, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
P Hillemanns
1   Medizinische Hochschule Hannover, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
H Lewinski
1   Medizinische Hochschule Hannover, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
T Haunschild
1   Medizinische Hochschule Hannover, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
R Klapdor
1   Medizinische Hochschule Hannover, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Drei Viertel aller Totgeburten sind weltweit in Asien und Subsahara-Afrika zu verzeichnen. Im St. Francis Hospitals (Uganda) lag die maternale Mortalität 2018 bei 0,3 % und die Rate an frischen Totgeburten bei 1 %. Die Grundlage guter Hebammenarbeit ist eine umfassende und qualitativ hochwertige Ausbildung. Um diese zu optimieren, planen wir ein Hebammenaustauschprogramm zwischen Deutschland und Uganda mit dem Ziel durch strukturierten, gegenseitigen Austausch fetale und maternale Morbidität und Mortalität zu senken.

Methoden Vorerst ist das Programm für drei Jahre geplant mit Beginn im März 2020. Ein strukturiertes Trainingsprogramm wird entworfen. Dieses zielt auf zwei wichtige Ziele ab: Optimierung der Überwachung des Kindes unter Geburt und Optimierung der peripartalen Hygiene. Gemeinsam mit den ugandischen Ärzten und Hebammenwerden SOP’s erstellt und diese in den Alltag integriert. Jährlich reisen drei Hebammen aus Uganda für ca. drei Wochen zur Hospitation nach Hannover und die drei Mentorinnen-Hebammen reisen anschließend für drei Wochen nach Uganda um die Umsetzung der geplanten Maßnahmen zu unterstützen.

Ergebnisse Im März 2020 erfolgt der Study-Previsit, in dem die aktuelle Situation in Uganda analysiert und ein maßgeschneidertes Trainingsprogamm entworfen wird. Die Mentoren-Hebammen und die ugandischen Hebammen wurden bereits bestimmt und die Planungen für den Austausch getroffen. Eine Promotion wird dieses Programm wissenschaftlich auswerten. Eine Förderung wurde durch die Gesellschaft der Freunde der MHH ermöglicht.

Zusammenfassung Dieses Programm stellt eine neue Form der direkten internationalen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Uganda dar. Die Idee ist, dass durch einen gegenseitigen Austausch auf Augenhöhe Hebammen und die geburtshilfliche Versorgung in beiden Ländern profitieren.



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Article published online:
07 October 2020

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