Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e154-e155
DOI: 10.1055/s-0040-1718025
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie I

Perioperatves Management im Rahmen der gynäkologischen Laparoskopie bei Darmleckagen. Zwei Case-Reports und Literaturrecherche

L Jung
1   Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Frauenheilkunde, Freiburg im Breisgau, Deutschland
2   Uniklinikum Homburg, Frauenheilkunde, Homburg an der Saar, Deutschland
,
S.I Huwer
1   Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Frauenheilkunde, Freiburg im Breisgau, Deutschland
2   Uniklinikum Homburg, Frauenheilkunde, Homburg an der Saar, Deutschland
,
P Sklavounos
2   Uniklinikum Homburg, Frauenheilkunde, Homburg an der Saar, Deutschland
,
E.-F Solomayer
2   Uniklinikum Homburg, Frauenheilkunde, Homburg an der Saar, Deutschland
,
I Juhasz-Böss
1   Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Frauenheilkunde, Freiburg im Breisgau, Deutschland
2   Uniklinikum Homburg, Frauenheilkunde, Homburg an der Saar, Deutschland
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Einführung Risikofaktoren für gastrointestinale Läsionen sind vorherige Operationen mit Adhäsiolyse, Endometriose, entzündliche Geschehen wie Peritonitis etc. Die Inzidenz von Darmverletzungen liegt zwischen 5-30/1000 Operationen. Am häufigsten wird der Dickdarm verletzt. Intraoperative Detektion einer Darmleckage kann je nach Ausmaß der Verletzung und Erfahrung des Operateurs durch eine laparoskopische Naht versorgt werden. Zusätzlich ausgedehnte Spülung und eine antibiotische Abdeckung. Häufig fallen die Darmverletzungen jedoch erst im Verlauf nach ca. 24-48h,bei thermischen Schäden erst nach 4-10 Tagen postoperativ auf.

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, anhand der zwei Fallvorstellungen das perioperative Management bei Darmleckagen vorzustellen.

Fallvorstellung

Fall I: 27- jährige Patientin notfallmäßige Vorstellung in unserer gynäkologischen Ambulanz nach IUD- Entfernung ex domo.Sonografisch zeigte sich freie Flüssigkeit im Douglas. Entschluss zur Laparoskopie. Intraoperativ präsentierte sich eine iatrogene Uterusperforation mit zusätzlicher Darmläsion und ca. 400ml Blut. Versorgung der Verletzungen mittels Einzelknopfnaht. Der postoperative Verlauf präsentierte sich unauffällig.

Fall II: 56-jährige Patientin mit Z.n. Mamma-Karzinom und familliärer Brust und Eierstockbelastung. Zur Risiko Entlastung wurde eine laparoskopische Adnexektomie beidseits und eine ausgedehnte Adhäsiolyse durchgeführt. Am ersten. postoperativen Tag kam es zum Anstieg der Entzündungsparameter und Allgemeinzustandsverschlechterung. Indikation zu einer Re-Laparoskopie. Intraoperativ präsentierte sich eine Leckage im Zökum, die mittels Naht problemlos versorgt wurde. Auch hier zeigte sich der postoperative Verlauf unauffällig.

Fazit Über die Risiken einer Darmleckage sollten Patienten präoperativ adäquat aufgeklärt werden. Verletzungen können meist adäquat und interdisziplinär minimalinvasiv versorgt werden, sofern sie rechtzeitig, idealerweise im Rahmen der initialen Operation erkannt werden. Nur so kann die Mortalität minimiert werden.



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Article published online:
07 October 2020

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