Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e155
DOI: 10.1055/s-0040-1718028
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie I

Etablierung des DaVinci Operations-Robotersystems in der operativen Gynäkologie

L Kaukemüller
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
R Klapdor
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
M Röttger
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
M Jentschke
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
P Hillemanns
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
H Hertel
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
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Zielsetzung Als Alternative zur herkömmlichen Laparoskopie betrachten wir die Etablierung des DaVinci Operations-Robotersystems in einem laparoskopisch ausgerichteten Zentrum und präsentieren die Indikationen, Operationszeiten und Komplikationen.

Materialien/Methoden Im Zeitraum von Februar 2018 bis Januar 2020 wurden 129 Patientinnen mittels DaVinci operiert und in einer Datenbank erfasst. Die Eingriffe wurden von zertifizierten Chirurgen für Roboterchirurgie durchgeführt. Die Wahl der Operationsmethode wurde im Hinblick auf die höchstmögliche Sicherheit für die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung getroffen.

Ergebnisse Bei 62 Patientinnen (48%) wurden onkologische Operationen durchgeführt, wobei es sich hauptsächlich um Zervixkarzinome (n=32) und Endometriumkarzinome (n=26) handelte. Hierbei erfolgten überwiegend Lymphknotenstagings (n=22) mit Sentineldiagnostik, (radikale) Hysterektomien (n=18) oder eine Kombination aus beiden Eingriffen (n=16). Bei benignen Erkrankungen wurden 67 Eingriffe (52%) durchgeführt: Hysterektomien (n=38), urogynäkologische Operationen (n=20) und Endometrioseresektionen (n=9). Die mediane Operationsdauer betrug 131 min. (38-418). Bei den benignen Erkrankungen lag die mediane Operationsdauer bei 91 min. (38-276), bei den malignen bei 179 min (51-418). Komplikationen (Blasenverletzung, Darmserosaläsionen, Gefäßläsion, Harnstau, Blasenentleerungsstörung) traten bei 9 Operationen (7%) auf. In 10 Fällen (7,7%) wurde intraoperativ bei makroskopischem Lymphknotenbefall, Adhäsionssitus oder Blutung auf ein offenes Vorgehen umgestellt.

Zusammenfassung Die roboterunterstützte Chirurgie kann für ein breites Spektrum an benignen und malignen Indikationen in der operativen Gynäkologie angewendet werden und bietet eine sehr gute optische Darstellung des Operationsfeldes. Die Anwendung der Roboterchirurgie unterliegt einer Lernkurve, die in auch auf die fehlende taktile Rückmeldung zurückzuführen ist.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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