CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S132
DOI: 10.1055/s-0041-1727992
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Komplikationsregister zur Beschreibung der Behandlungsqualität in der Otochirurgie

S Günther
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Ear Research Center Dresden, Dresden
,
T Lakner
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Ear Research Center Dresden, Dresden
,
T Zahnert
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Ear Research Center Dresden, Dresden
,
M Neudert
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Ear Research Center Dresden, Dresden
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Einleitung Für eine fortlaufende, standardisierte und systematische Erfassung von Komplikationen nach Ohroperationen existieren aktuell keine Vorgaben. Die Detektion, Dokumentation und Auswertung von komplikationsbehafteten postoperativen Verläufen dient der Sicherung einer zukünftig hohen Behandlungsqualität.

Methode: Es erfolgte eine prospektive Erfassung aller OhrOPs am HNO-Uniklinikum Dresden. Ohrspezifische Komplikationen wurden mittels Melderegister angezeigt. Eine Kontrolle erfolgte durch retrospektive Sichtung aller Verläufe (mind. 6 Monate postop.). Für Komplikationen wurden Daten aus OP-Bericht, Anästhesieprotokoll und ärztlicher Verlaufsdokumentation erhoben. Neben einer qualitativ-deskriptiven Auswertung erfolgte die statistische Analyse des dynamischen Komplikationsverlaufes mittels Kaplan-Meier-Schätzer (KMS).

Ergebnisse: Die absolute und relative Häufigkeit der einzelnen Komplikation sowie ihr zeitl. Auftreten (früh ( <  48h) und spät ( >48h)) wurden dargestellt. Mittels KMS wurde die Komplikationspersistenzfunktion (KPF) und anhand dieser die mediane Persistenzzeit einer Komplikation bestimmt. Das minimale erforderliche Nachbeobachtungsintervall wurde durch den Eintritt in die Plateauphase der KPF bestimmt. Der zeitliche Aufwand für die Erfassung und Analyse der Daten lag im Durchschnitt bei 8h/Woche (ca. 35min/OhrOP). Das entspricht ca. 400h für die Auswertung eines Jahres bei 700 OPs/Jahr.

Schlussfolgerung: Standardisierte Prozesse und dynamische Analysen sind für die Komplikationsbeschreibung unerlässlich. Das Pflegen eines Komplikationsregisters ist nur mit einem erheblichen Zeitaufwand und hohem Ressourcenverbauch in die klinische Routine integrierbar. Nichtsdestotrotz ist die Bedeutung für die Qualitätsentwicklung der Otochirurgie enorm.

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Article published online:
13 May 2021

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