CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S136
DOI: 10.1055/s-0041-1728005
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Intraoperatives cochleäres Monitoring mittels extracochleärer Elektrode zur Vorhersage des späteren Restgehörverlusts

M Bradler
1   Helios Klinikum Hildesheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Hildesheim
,
V Helmstädter
2   HNO Centrum, Celle
,
H Maier
3   Medizinische Hochschule, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Hannover
,
R-B Salcher
3   Medizinische Hochschule, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Hannover
,
T Lenarz
3   Medizinische Hochschule, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Hannover
,
S Haumann
3   Medizinische Hochschule, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Hannover
› Author Affiliations
 

Einleitung Das Restgehör bei Patienten mit Cochlea-Implantation zu erhalten und möglichst genau während der Operation zu überwachen ist ein aktuelles, zentrales Ziel bei der CI-Implantation. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob sich ein Zusammenhang zwischen dem Verlauf der intraoperativ durchgeführten ECochG und der Veränderung der Hörschwelle postoperativ herstellen lässt und ob sich diese somit zum intraoperativen Monitoring des Restgehörerhalts eignet.

Methode Es wurden 50 Patienten mit präoperativ vorhandenem Restgehör eingeschlossen. Die Ableitung erfolgte mittels extracochleärer Cotton Wick-Elektrode am Promontorium. Gemessen wurde vor, während und nach der Insertion der Elektrode.

Die Tonaudiometrie wurde präoperativ sowie am 1. postop Tag als auch zum Zeitpunkt der Erstanpassung bestimmt.

Ergebnisse Die CMs waren in einer Größenordnung bis 1 μV messbar.

In 54 %  der Fälle konnte während der Insertion ein konstanter bzw. ansteigender Verlauf der Amplitude abgeleitet werden. 19 %  der Probanden hatten anschließend nur einen Hörverlust bis 15 dB, 38 %  verloren 15-30 dB. Knapp 46 %  verloren trotzdem mehr als 30 dB ihres Restgehörs.

Bei 7 Patienten, d.h. 14  %  aller Fälle, zeigte sich ein Abfall des Amplitudenverlaufs.

Bei insgesamt 6  %  der Fälle waren überhaupt keine Reizantworten vor bzw. während der Insertion messbar.

Fazit Zusammenfassend zeigt sich, dass ein Abfall der CM-Amplitude während der Insertion mit einem späteren Verlust des Restgehörs korreliert. Ein Zusammenhang zwischen positivem bzw. konstantem Verlauf und einem Erhalt des Restgehörs konnte jedoch nicht beobachtet werden.

Die ECochG eignet sich somit als prädiktives Messinstrument. Zur weiteren Verifizierung sind jedoch weitere Analysen mit größeren Fallzahlen nötig.

Poster-PDF A-1131.pdf



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Article published online:
13 May 2021

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