CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S136
DOI: 10.1055/s-0041-1728006
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Otologie / Neurotologie / Audiologie

Systematische Evaluation verschiedener Methoden zur Vermessung der menschlichen Cochlea – eine radiologisch-experimentelle Studie

T Breitsprecher
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie "Otto Körner", Rostock
,
R Abu Dakah
2   Universität Rostock, Rostock
,
M Dau
3   Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, und Plastische Gesichtschirurgie, Rostock
,
S Langner
4   Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie, Rostock
,
R Mlynski
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie "Otto Körner", Rostock
,
Nora M Weiss
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie "Otto Körner", Rostock
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Einleitung Die Vorhersage der Länge der Cochlea (CDL) ist für Patienten relevant, die von herkömmlichen Hörgeräten nicht profitieren und bei denen daher eine Cochleaimplantation angestrebt wird. Da bekannt ist, dass die menschliche Cochlea in Größe und Form deutlich variiert, dient die präoperative Vorhersage der CDL der Wahl einer der individuellen Länge der Cochlea angepassten CI-Elektrode. Vorgestellt wird eine Studie, die erstmals verschiedene softwarebasierte Methoden zur präoperativen Bestimmung der CDL am menschlichen Felsenbein untersucht und vergleicht.

Material und Methoden 20 humane Felsenbeine wurden im DVT und CT einer Bildgebung unterzogen. Auf der Schnittbildgebung basierend erfolgte dreidimensionale Rekonstruktion der Cochleae. Die CDL wurden nachfolgend am 3D-Modell, auf Basis des Durchmessers jeder Cochlea (A-Value-Methode) und mit einer für die klinische Anwendung eingeführten automatischen Planungssoftware (Otoplan) bestimmt. Als Referenz dienten die CDL, welche nach Insertion einer CI-Elektrode anhand von Röntgenaufnahmen nach Stenvers bestimmt wurden. Es wurde untersucht, ob signifikante Unterschiede bei der Bestimmung der CDL in Abhängigkeit von der Messmethode, vom bildgebenden Verfahren oder eine starke Untersucherabhängigkeit vorliegen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Es zeigten sich abhängig von der Messmethode unterschiedliche Ergebnisse für die CDL. Alle präoperativ durchgeführten Messmethoden unterschätzten die postoperativ ermittelte CDL, wobei DVT-basierte Messungen eine höhere Korrelation mit der postoperativen Referenz aufwiesen, als CT-basierte Messungen. Es ist zu vermuten, dass die präoperativ bestimmten CDL zur Wahl einer zu kurzen Elektrode führen können. Die standardmäße Durchführung der DVT vor Cochleaimplantation ist zu diskutieren.



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Article published online:
13 May 2021

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