CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S140
DOI: 10.1055/s-0041-1728019
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Cochlea-Implantation bei intracochleären und intrameatalen Schwannomen des N. vestibulocochlearis

W Großmann
1   Universitätsmedizin Rostock, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Rostock
,
T Oberhoffner
1   Universitätsmedizin Rostock, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Rostock
,
NM Weiss
1   Universitätsmedizin Rostock, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Rostock
,
S Schraven
1   Universitätsmedizin Rostock, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Rostock
,
RA Mlynski
1   Universitätsmedizin Rostock, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Rostock
› Author Affiliations
 

Fragestellung Bis zu 98 %  aller Patienten mit Schwannomen des N. VIII leiden bereits bei Erstdiagnose unter einer Hörminderung; unabhängig vom weiteren Vorgehen ertaubt eine Vielzahl der Patienten im Verlauf der Erkrankung oder infolge der Therapie. Viele Patienten wünschen sich eine Rehabilitation des binauralen Hörvermögens. Rahmen der vorgestellten Studie sollte der Erfolg der Cochlea-Implantat (CI)-Versorgung nach Therapie von Schwannomen des N. VIII evaluiert werden.

Methodik Innerhalb unserer Fallserie von 12 Patienten (55,6  ±  11 Jahre) erfolgte bei 6 Patienten die CI-Versorgung in längerem zeitlichen Abstand nach der Tumorresektion (3/6 retrosigmoidal, 1/6 transtemporal) bzw. Radiotherapie (2/6). Bei 6 Patienten wurde die Cochlea-Implantation simultan mit der translabyrinthären (1) oder transcochleären (4) bzw. kombinierten (1) Schwannomentfernung durchgeführt. Intraoperativ erfolgten ECAP- und E-BERA-Messungen zur Verifikation der elektrischen Stimulierbarkeit des N. cochlearis. Bei 10/12 Patienten bestand präoperativ eine Surditas, 2/12 litten unter einer hochgradigen sensorineuralen Schwerhörigkeit mit quälendem Ohrgeräusch und Schwindel .

Ergebnisse Nur 2/12 Patienten erreichten auch mehrere Monate nach der Versorgung keine nutzbare Hörwahrnehmung mit dem CI, bei den übrigen Patienten variierte die Sprachverständlichkeit bei 65dB für Freiburger Zahlen zwischen 60-100 %  (MW 90,5 % ), für Einsilber zwischen 0-75 %  (MW 49 % ). Vier Patienten mit präoperativ bestehendem Tinnitus berichteten von einer deutlichen Tinnitusreduktion.

Schlussfolgerung Auch bei vorbestehender Surditas ist häufig eine elektrische Stimulation des N. cochlearis möglich. Die Hörrehabilitation mit Hilfe eines Cochlea-Implantates sollte deshalb in die Beratung der Patienten mit einbezogen werden.

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Article published online:
13 May 2021

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