Cholesteatome des äußeren Gehörgangs als mögliche iatrogene Komplikation nach Cochlea-Implantation

Einleitung Cholesteatome werden als sehr seltene Komplikation nach einer Cochlea-Implantat-Operation (CI) aufgeführt, die Entwicklung insbesondere im äußeren Gehörgang wurde jedoch nicht ausführlich untersucht. Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, die klinischen, radiologischen und pathologischen Merkmale von fünf Patienten mit Cholesteatomen des äußeren Gehörgangs als mögliche iatrogene Komplikation nach CI detailliert zu beschreiben.

Falldarstellung Das Alter der Patienten (vier Frauen, ein Mann) lag zwischen 11 und 67 Jahren und die Patienten wiesen keine Cholesteatome in der Vorgeschichte auf. Die klinischen Symptome variierten in ihrer Schwere von rezidivierender Otorrhoe bis hin zum retroaurikulären Abszess ausgehend von einem großen Cholesteatom in der Mastoidhöhle mit engem Kontakt zu der Elektrode. In vier Fällen wurde das Cholesteatom chirurgisch entfernt und der Defekt der hinteren Kanalwand mit Tragus-Knorpel rekonstruiert. In einem Fall wurde eine CI-Explantation durchgeführt unter Belassen der Elektrode intracochlear mit Durchführung einer subtotale Petrosektomie und Gehörgangsobliteration.

Diskussion 0,5 %  der Patienten, die sich einer CI unterziehen, weisen ein postoperatives Cholesteatom als Komplikation wiederkehrender Mittelohrentzündungen oder als Folge einer übermäßigen Ausdünnung der hinteren Gehörgangswand in Kombination mit einer Migration der Elektrode in der Mastoidhöhle auf. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung regelmäßiger Nachuntersuchungen mit Otoskopie bei CI-Trägern mit der Absicht, die Entwicklung von Cholesteatomen frühzeitig zu erkennen.

Poster-PDF A-1097.pdf

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Article published online:
13 May 2021