CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S143
DOI: 10.1055/s-0041-1728028
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Otologie / Neurotologie / Audiologie

Oberflächliche Haut-Verbrennungen im Bereich des Cochlea-Implantates nach MRT Untersuchung

O Kanaan
1   Universitätsmedizin Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
B Höing
1   Universitätsmedizin Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
L Holtmann
1   Universitätsmedizin Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
C Möller-Hartmann
2   Universitätsmedizin Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essend
,
D Arweiler-Harbeck
1   Universitätsmedizin Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
S Lang
1   Universitätsmedizin Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
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Methoden: Vorgestellt wird der Fall eines siebenjährigen Patienten, das unmittelbar nach einer MRT-Untersuchung in Narkose eine oberflächliche Verbrennung im Bereich beider CIs aufwies. Der Patient leidet an einem MNGIE-Syndrom und wurde vor 2 Jahren alio loco beidseits mit MRT-tauglichen „Cochlea -Implantaten (MED-EL Synchrony®) versorgt.

Im Rahmen der Abklärung einer aufsteigenden Lähmung mit Ateminsuffizienz wurde ein MRT des Schädels in Narkose indiziert.

Die durchgängige Untersuchungszeit lag bei über einer Stunde. Die verwendete Feldstärke des MRTs (1,5 T) ist für dieses Medizinprodukt als unbedenklich angegeben, vor dem MRT wurde ein fachgerechter Kopfverband angelegt.

Nach dem MRT kam es zu symmetrischen Verbrennungen Grad 2 beidseitig lateral des Implantates. Eine Funktionseinschränkung der Implantate konnte mittels Neural Response Imaging technisch ausgeschlossen werden. Die Verbrennungen heilten binnen wenigen Wochen vollständig und ohne weitere Folgen ab.

Schlussfolgerungen Im beschriebenen Fall lag die Untersuchungsdauer im MRT bedingt durch die in einer Sitzung zusätzliche Darstellung der gesamten Wirbelsäule bei über einer Stunde, was vermutlich zu einer erhöhten Wärmeentwicklung am Implantatlager geführt hat. Dies zeigt, dass auch bei einer vorliegenden Herstellerfreigabe aller Medizinprodukte für die Feldstärke des MRTs und fachgerechter Durchführung der Untersuchung bei Patienten mit Cochlea-Implantaten die Indikationsstellung genauestens überprüft und, falls möglich, eine kurze Untersuchungsdauer bzw. eine geeignete Modalität gewählt werden sollten. Im Zweifelsfalle sollten die Schichtungen unterschiedlicher Körperregionen in getrennten Zeitabschnitten erfolgen, damit vorgegebene Scanzeiten keinesfalls überschritten werden.



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Article published online:
13 May 2021

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