CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S156
DOI: 10.1055/s-0041-1728068
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Langzeitliche Betrachtung des Versorgungsverlaufs von Cochlea Implantaten hinsichtlich Komplikationen und Tragedauern.

M Steffens
1   MHH / Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Hannover
,
A Buchholz
1   MHH / Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Hannover
,
T Leanarz
1   MHH / Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Hannover
,
A Lesinski-Schiedat
1   MHH / Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Hannover
› Author Affiliations
 

Einleitung Medizinische und technische Faktoren führen zu einer Indikationserweiterung der CI-Versorgung. Bedeutend für die Qualitätssicherung der Therapieform ist u. a. die Betrachtung des langzeitlichen Versorgungsverlaufs. Hierunter fällt u. a. eine systematische Erfassung der Komplikationen sowie ihre Analyse, sodass ihr rechtzeitiges Erkennen und passende Behandlungswege gesichert werden können.

Material / Methoden Die retrospektive Analyse basiert auf Daten von >10.000 Implantationen einer Universitäts-HNO-Klinik. Der Fokus liegt auf postoperativen Komplikationen inkl. Explantationen. Diese wurden in vier Kategorien (A medizinisch, B technisch, C upgrade, D sonstiges) unterteilt und hinsichtlich der Tragedauer analysiert.

Ergebnisse Von 1984 bis 2020 zeigt sich eine Zunahme der Implantationen sowohl bei Kindern ( <  2 a) als auch bei älteren Menschen (> 70 a). Während des Zeitraums wurden 7 %  der Implantate explantiert. Technische Defekte waren mit 57 %  der Hauptexplantationsgrund, gefolgt von medizinischen Gründen (31 % ). Die Kategorien „upgrade“ (3 % ) und „sonstiges“ (9 % ) spielen bisher eine untergeordnete Rolle. Die durchschnittliche Tragedauer bis zur Explantation liegt in den Kategorien A, B und C mit 50-65 %  innerhalb der ersten 5 Jahre nach Implantation. Ein Upgrade erfolgt meist erst nach 15-20 Jahren.

Schlussfolgerung / Diskussion Eine engmaschige Nachsorge, lebenslang, aber besonders in den ersten Jahren nach der OP, ist medizinisch indiziert. Ein stetiges Monitoring und eine daraus resultierende valide Risikoabschätzung für alle Patienten ist fundamental für die Zukunft der CI-Therapie. Reimplantationen aufgrund technischer Upgrades werden in den nächsten Jahren zunehmen, da durch technische Fortschritte eine wesentliche Verbesserung der Hörleistung zu erwarten ist.

Poster-PDF A-1461.pdf

RESPONSE Forschungsvorhaben 13, FKZ 03ZZ0923B



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Article published online:
13 May 2021

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